Factoring ist eine Finanzierungsmethode, bei der ein Unternehmen seine Forderungen gegenüber Kunden oder Lieferanten an einen Factoring-Anbieter verkauft. Der Factoring-Anbieter übernimmt im Gegenzug einen Teil des Forderungsbetrags und überweist das Geld an das Unternehmen. Der Factoring-Anbieter übernimmt darüber hinaus auch das Risiko, dass die Forderungen nicht beglichen werden, indem er eine Gebühr für diesen Service berechnet. Factoring ist eine gängige Finanzierungsmethode insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, ausreichend liquide Mittel aufzubringen, um ihre laufenden Kosten zu decken oder um Investitionen tätigen zu können. Es kann auch eine Alternative zu herkömmlichen Bankkrediten sein, da es in der Regel schneller und einfacher ist, einen Factoring-Vertrag abzuschließen. Es gibt verschiedene Arten von Factoring, wie beispielsweise das offene Factoring, bei dem der Kunde über den Verkauf der Forderungen informiert wird, und das verdeckte Factoring, bei dem der Kunde nicht informiert wird und die Zahlungen direkt an den Factoring-Anbieter geleistet werden. Factoring kann auch als Instrument der Außenfinanzierung genutzt werden, um die Liquidität eines Unternehmens zu verbessern und um die Eigenkapitalquote zu erhöhen. Allerdings ist es auch mit einigen Nachteilen verbunden, wie beispielsweise den Kosten für den Factoring-Service und den Verlust von Kontrolle über die Forderungen und das Mahnwesen.

Factoring - Vermeiden Sie lange Zahlungsziele! - Wir bezahlen Ihre B2B-Rechnung sofort.

Wie funktioniert Factoring?

Wenn ein Unternehmen Factoring in Anspruch nimmt, gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten, wie es die Forderungen verkaufen kann: Das Unternehmen kann entweder alle Forderungen an den Factoring-Anbieter verkaufen oder nur einen Teil davon. Die Wahl hängt in der Regel von den Bedürfnissen des Unternehmens und der Höhe der Forderungen ab. Wenn das Unternehmen beispielsweise dringend liquide Mittel benötigt, kann es alle Forderungen verkaufen, um so schnell wie möglich an das Geld zu gelangen. Wenn das Unternehmen hingegen nur einen Teil der Forderungen verkauft, behält es einen Teil des Forderungsbetrags und kann so seine Liquidität aufrechterhalten.

Ablauf von Factoring

Was ist Factoring?
Factoring
  1. Das Unternehmen erstellt Forderungen gegenüber Kunden oder Lieferanten, beispielsweise in Form von Rechnungen für gelieferte Waren oder erbrachte Dienstleistungen.
  2. Das Unternehmen sucht sich einen Factoring-Anbieter und prüft dessen Konditionen und Gebühren.
  3. Das Unternehmen schließt einen Factoring-Vertrag mit dem Factoring-Anbieter ab, in dem die Bedingungen für den Verkauf der Forderungen festgelegt werden.
  4. Das Unternehmen übermittelt dem Factoring-Anbieter alle relevanten Unterlagen und Informationen zu den Forderungen, beispielsweise Rechnungen und Lieferscheine.
  5. Der Factoring-Anbieter überweist dem Unternehmen einen Teil des Forderungsbetrags, wie im Factoring-Vertrag festgelegt.
  6. Der Factoring-Anbieter übernimmt das Risiko, dass die Forderungen nicht beglichen werden, und übernimmt das Mahnwesen und die Einziehung der Forderungen.
  7. Sobald die Forderungen beglichen werden, überweist der Factoring-Anbieter dem Unternehmen den restlichen Forderungsbetrag, abzüglich der Factoring-Gebühren.
  8. Das Unternehmen hat nun Zugang zu liquiden Mitteln und kann damit seine laufenden Kosten decken oder Investitionen tätigen.
Factoring - Wir kaufen Ihre B2B-Rechnung - Sofortige Liquidit?t - Schutz vor Zahlungsausfall - ?bernahme des Mahnwesens

Welche Anbieter für Factoring gibt es für Startups?

Es gibt viele Anbieter von Factoring-Dienstleistungen, die sich speziell an Startups und kleine Unternehmen richten. Einige Beispiele für Factoring-Anbieter, die sich an Startups richten, sind:

  • BillFin: Ein deutscher Factoring-Anbieter, der sich auf das Factoring von Rechnungen spezialisiert hat und sich insbesondere an Startups und kleine Unternehmen richtet.
  • Coface: Ein internationaler Factoring-Anbieter, der Factoring-Dienstleistungen für Unternehmen jeglicher Größe anbietet, einschließlich Startups.
  • Ebury: Ein internationaler Finanzdienstleister, der auch Factoring-Dienstleistungen anbietet und sich insbesondere an Startups und kleine Unternehmen richtet.
  • Finexkap: Ein französischer Factoring-Anbieter, der Factoring-Dienstleistungen für Unternehmen jeglicher Größe anbietet, einschließlich Startups.

Es ist wichtig, dass Sie sorgfältig recherchieren und verschiedene Factoring-Anbieter vergleichen, um den Anbieter zu finden, der am besten zu Ihren Bedürfnissen passt. Vergessen Sie nicht, auch die Konditionen und Gebühren der verschiedenen Anbieter zu vergleichen, um sicherzustellen, dass Sie das beste Angebot erhalten.

Welche Voraussetzungen muss man für das Nutzen von Factoring erfüllen?

Um Factoring in Anspruch nehmen zu können, gibt es in der Regel einige Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Diese Voraussetzungen können von Factoring-Anbieter zu Factoring-Anbieter variieren, aber es gibt einige allgemeine Anforderungen, die in der Regel von allen Anbietern gestellt werden:

  • Das Unternehmen muss über ausreichende Forderungen gegenüber Kunden oder Lieferanten verfügen, die es verkaufen kann. Die Höhe der Forderungen variiert je nach Factoring-Anbieter, aber in der Regel müssen sie mindestens einen bestimmten Betrag erreichen, um für Factoring in Frage zu kommen.
  • Das Unternehmen muss über eine solide Finanzlage und eine gute Bonität verfügen. Factoring-Anbieter prüfen in der Regel die Finanzlage und Bonität des Unternehmens, bevor sie einen Factoring-Vertrag anbieten, um sicherzustellen, dass das Unternehmen in der Lage ist, die Forderungen zu verkaufen und das Risiko des Nichtzahlungsausfalls zu tragen.
  • Das Unternehmen muss über ausreichende Buchhaltungsunterlagen und -systeme verfügen, um die Forderungen zu verwalten und zu verfolgen. Factoring-Anbieter verlangen in der Regel, dass das Unternehmen regelmäßig Berichte über die Forderungen und die Zahlungseingänge bereitstellt, um das Risiko zu minimieren.
  • Das Unternehmen muss bereit sein, den Factoring-Anbieter bei der Einziehung der Forderungen und dem Mahnwesen zu unterstützen. Factoring-Anbieter verlangen in der Regel, dass das Unternehmen alle erforderlichen Unterlagen und Informationen bereitstellt, um die Forderungen effektiv einziehen und das Mahnwesen durchführen zu können.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Voraussetzungen nur allgemeine Anforderungen sind und dass die tatsächlichen Anforderungen von Factoring-Anbieter zu Factoring-Anbieter variieren können. Es ist daher ratsam, sich direkt an den Factoring-Anbieter Ihrer Wahl zu wenden, um zu erfahren, welche spezifischen Anforderungen für das Factoring gelten.

Vor-und Nachteile von Factoring

Einer der wichtigsten Vorteile von Factoring ist, dass es eine schnelle und unkomplizierte Finanzierungsmethode ist, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, ausreichend liquide Mittel aufzubringen. Factoring ermöglicht es diesen Unternehmen, ihre Forderungen gegenüber Kunden oder Lieferanten schnell in Bargeld umzuwandeln, ohne dass Sicherheiten gestellt werden müssen.

Ein weiterer Vorteil von Factoring ist, dass der Factoring-Anbieter das Risiko übernimmt, dass die Forderungen nicht beglichen werden. Das bedeutet, dass das Unternehmen nicht für den Ausfall von Forderungen haftet und sich keine Gedanken darüber machen muss, ob es genügend Geld hat, um eventuelle Verluste auszugleichen.

Ein Nachteil von Factoring ist jedoch, dass es mit Kosten verbunden ist. 

Factoring

Der Factoring-Anbieter berechnet in der Regel eine Gebühr für seine Dienstleistungen, die aus einem festen Prozentsatz des Forderungsbetrags und eventuell zusätzlichen Kosten wie beispielsweise Mahngebühren besteht. Diese Kosten können dazu führen, dass das Unternehmen weniger Gewinn erzielt, als wenn es die Forderungen selbst einziehen würde.

Ein weiterer Nachteil von Factoring ist, dass das Unternehmen den Factoring-Anbieter beauftragt, die Forderungen einzuziehen und das Mahnwesen zu übernehmen. Das bedeutet, dass das Unternehmen die Kontrolle über diese Prozesse verliert und sich auf den Factoring-Anbieter verlassen muss, um die Forderungen zu begleichen. Wenn der Factoring-Anbieter nicht effektiv arbeitet, kann dies dazu führen, dass das Unternehmen weniger Geld einzieht, als es eigentlich hätte einziehen können.

Newsletter abonnieren