Nicht nur das Leben der Verbraucher, auch die Geschäftswelt ist schnelllebiger geworden. Das bedeutet für Sie als Unternehmer, dass Sie schnell auf neue Trends und Veränderungen reagieren müssen, wenn Ihr Unternehmen erfolgreich wachsen soll. Dazu brauchen Sie Geld, um Vertrieb, Service und Einkauf immer auf dem Laufenden zu halten. Aber woher das Geld nehmen, wenn Ihre Kunden nicht zahlen? Die Lösung: Verkaufen Sie offene Forderungen und steigern Sie so den ​Cashflow​ Ihres Unternehmens!

Was bedeutet Forderungsverkauf?

Eine Forderung entsteht, wenn Ihre Kunden nach einem Zahlungsziel fragen, um die bestellte Ware oder Dienstleistung später zu bezahlen. Auch fällige Rechnungen, bei denen sich der Käufer Zeit mit dem Bezahlen lässt, gehören zu den offenen Forderungen eines Unternehmens. Wenn Sie alle noch nicht bezahlten Rechnungen Ihrer Kunden zusammenrechnen, kommt vermutlich ein ansehnlicher Betrag zusammen. Dieses Geld stellt ungenutztes ​Kapital​ für Ihren Betrieb dar. Durch den Forderungsverkauf wandeln Sie dieses Kapital in Bargeld um, das sich innerhalb weniger Tage auf Ihrem Geschäftskonto befindet.

Verkaufen Sie offene Forderungen an einen Finanzdienstleister, der sich auf den Forderungsankauf spezialisiert hat. Sie finden den Dienstleister, indem Sie nach Banken, Versicherungen oder speziellen Unternehmen suchen, die Factoring, so der englische Ausdruck für den Forderungsverkauf, im Angebot haben. Die Abwicklung ist in vielen Fällen schneller und unbürokratischer erledigt als die Beantragung eines Bankdarlehens. Allerdings können nicht alle offenen Rechnungen verkauft werden und Sie müssen einige Voraussetzungen beachten.

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Voraussetzungen für den Forderungsverkauf

Um offene Rechnungen an einen Factor zu verkaufen, müssen diese Voraussetzungen erfüllt sein:

  • es muss sich um Verkäufe an gewerbliche Kunden handeln
  • das Zahlungsziel darf nicht länger als 30 bis 90 Tage in der Zukunft liegen (in Ausnahmefällen bis zu 180 Tage)
  • es muss sich um eine vollständig erbrachte Leistung handeln, die der Käufer nicht beanstandet
  • die offene Forderung darf nicht an einen Dritten abgetreten oder verpfändet sein
  • gute Bonität von Kreditor (Unternehmen, das die Forderung verkauft) und Debitor (Unternehmen, das die Rechnung bei Fälligkeit bezahlen muss)

Wenn Ihr Unternehmen und Ihre Kunden die genannten Voraussetzungen erfüllen, können Sie in Verhandlung mit einem Factoringunternehmen über den Forderungsverkauf treten.

So funktioniert der Forderungsverkauf

Wenn Sie sich für einen Factor entschieden haben, handeln Sie in einem schriftlichen Vertrag die Konditionen für den Forderungsverkauf aus. Zu den wichtigsten Angaben im Vertrag gehören:

  • Laufzeit des Vertrages und Kündigungsfrist
  • Factoringgebühr und Zinsen für die Vorfinanzierung
  • Kosten für die regelmäßige Bonitätsprüfung der Debitoren
  • Limit, bis zu dem Forderungen verkauft werden können
  • Höhe des Sicherungseinbehalts

Selbstverständlich berechnet der Factor eine Gebühr für den Ankauf der offenen Rechnungen. Die Gebühr erhöht sich, wenn das Factoringunternehmen die komplette Debitorenbuchhaltung übernehmen soll. Dafür sparen Sie die Gehälter und Lohnnebenkosten für ​eine eigene Buchhaltung​ ein. Wenn Sie einen Vertrag über echtes Factoring abschließen, übernimmt der Factor auch das sogenannte Delkredererisiko. Damit trägt das Factoringunternehmen den Verlust, wenn der Debitor bei Fälligkeit der Rechnung keine Zahlung leistet.

Neben den Gebühren berechnet der Factor Zinsen dafür, dass Sie den größten Teil der Rechnungssumme sofort und nicht erst bei Erreichen des Zahlungsziels erhalten. Dafür müssen Sie den Kontokorrentkredit Ihres Geschäftskontos nicht nutzen, für den zum Teil hohe Zinsen anfallen. Außerdem zahlen Sie für die regelmäßige Überprüfung der Bonität der Debitoren eine Gebühr. Dafür können Sie sicher sein, dass Ihre Kunden zahlungsfähig sind.

Wichtige Schritte

Hier die wichtigsten Schritte bei einem Forderungsverkauf:

  • Vertragsverhandlung zwischen Kreditor und Factor
  • Bonitätsprüfung der Debitoren
  • Online-Einreichung offener Rechnungen
  • Überweisung von 80 % des Rechnungsbetrages innerhalb von 1–2 Werktagen
  • Gutschrift der restlichen 20 % bei Fälligkeit der Rechnung
  • Übernahme des Debitorenmanagements​ und des Delkredererisikos durch den Factor möglich

Der Forderungsverkauf garantiert Ihnen einen beständigen Zahlungsfluss, entlastet die eigene Buchhaltung und verhindert Zahlungsausfälle. Es gibt aber noch weitere Vorteile, die Factoring bietet.

So profitiert Ihr Unternehmen vom Forderungsverkauf

Der Verkauf offener Forderungen bietet Ihrem Unternehmen neben Cashflow, Verringerung des Ausfallrisikos und Erleichterung bei der Buchhaltung auch eine Stärkung der Bilanz und damit ein besseres Rating bei ​Banken​ und Geschäftspartnern. Das liegt daran, dass die verkauften Forderungen die Eigenkapitalquote verbessern und die Bilanz verkürzen. Die Liquidität Ihrer Firma steigt und Sie können das Kapital für Investitionen oder die Rückführung von Schulden nutzen.

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Ihre Vorteile auf einen Blick!

Hier ein Überblick über die möglichen Vorteile des Forderungsverkaufs für Ihr Unternehmen:

  • nur einmaliger Abschluss eines Factoringvertrages
  • beständiger Zahlungsfluss durch fortlaufende Einreichung offener Rechnungen
  • schnelle Steigerung der Liquidität durch umgehende Überweisung von circa 80 % des Rechnungsbetrages
  • Verringerung von Zahlungsausfällen durch Abgabe des Delkredererisikos an den Factor
  • Einsparungen bei der eigenen Buchhaltung durch Abgabe von Debitorenbuchhaltung inklusive Mahnwesen und Inkasso an den Factor
  • Bilanzverbesserung und besseres Rating bei Banken und Geschäftspartnern
  • regelmäßige Bonitätsprüfung der Käufer, dadurch Sicherung der Zahlungsfähigkeit

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