Versicherungen. Wir alle kennen sie zur Genüge, regen uns gerne regelmäßig über die ganze Bürokratie auf, sind am Ende aber doch immer froh, dass es sie gibt. Jede*r Gründer*in muss sich früher oder später mit dem Thema beschäftigen. Doch was einige nicht wissen, ist, dass es nicht bei den grundlegenden Versicherungen aufhört. Heute stellen wir euch drei Versicherungen vor, welche nicht im alltäglichen Wortschatz gebraucht werden, dies aber definitiv sollten, da sie ebenfalls von großer Bedeutung sind. 

D&O Versicherung (aka Claims-Made-Prinzip)

Fangen wir mit der D&O Versicherung an. Hört man den Namen dieser Versicherung, fragt man sich unumwoben zunächst, was genau hinter der Abkürzung steckt. Um den Namen und die Versicherung dahinter zu verstehen, ist es zunächst wichtig, den Hintergrund des Ursprungs zu kennen. Die D&O Versicherung hat ihren Ursprung in den USA und kam erstmals 1986 auf den deutschen Markt. Ihr Name steht für “Directors and Officers”. Kurzum erklärt: Hinter der D&O Versicherung versteckt sich die Managerhaftpflichtversicherung. Unter anderem wird sie auch Vermögensschadenhaftpflichtversicherung genannt. Mittels dieser Versicherung sichert ein Unternehmen die Mitglieder seiner Geschäftsleitung gegen mögliche Inanspruchnahme wegen spezifischer Sorgfaltspflichtverletzungen ab. Sie ist also unumgänglich, für alle Unternehmer*innen die auf Nummer sicher gehen wollen, denn werden sie zum Schadensersatz herangezogen, handelt es sich oft um immense Geldsummen. Diese Versicherung sorgt dementsprechend dafür, dass ein Mitarbeiter in einer geschäftsführenden Postion, bei Haftung nicht sein komplettes Privatvermögen verliert. In den meisten Fällen, bei der richtigen Deckungssumme, werden dementsprechend ebenfalls Anwalts- und Gerichtskosten gedeckt. Ist die Deckungssumme hoch genug, kann der Schadensausgleich ebenfalls gedeckt werden, wenn es sich um berechtigte Haftungsansprüche handelt. 

Infos: kurz und knapp

Welche Schäden werden gedeckt? 

Es werden Schadensersatzansprüche aus Innen- und Außenverhältnissen gedeckt.

Welche Vorteile gibt es? 

Vorteile Manager*in: 

  1. privates Vermögen wird geschützt
  2. haftet ebenfalls für Schäden der Geschäftsleitung-Kollegen
  3. schützt bei gesamtschuldnerischer Haftung
  4. Jeder macht Fehler, keiner ist perfekt – durch die Absicherung, sichert man sich gegen seine eigenen Fehler ab und traut sich auch eher Entscheidungen zu treffen, da die Angst, falsch zu handeln, gelindert wird. 
  5. Die hohe Verantwortung, die eine Rolle in der Geschäftsleitung mit sich bringt, ist so leichter zu tragen. 

Vorteile Unternehmen: 

  1. Durch diese Versicherung werden nicht lediglich die Bilanzen, sondern ebenfalls das Image des Unternehmens gesichert, denn was Angestellte tun, fällt auch immer auf die Firma zurück. 
  2. Die ausreichende Deckungssumme sichert das Unternehmen und dessen Beständigkeit. 
  3. Die Anwaltskosten, Schiedsgerichts- oder Schlichtungsverfahren werden hier im Normalfall von der Versicherung getragen. 

Müssen Selbstbehalte der Manager*innen geleistet werden? 

Wenn es an den Selbstbehalt geht, sind alle Vorstände von Aktiengesellschaften zur Leistung des Selbstbehalts in der D&O Versicherung verpflichtet. Ein*e Manager*in muss sich also im Schadensfall mit mindestens 10 Prozent am Schaden beteiligen – Dabei liegt die Obergrenze jedoch beim 1,5 fachen der jährlichen Vergütung. Andere Positionen, wie z.B. GmbH-Geschäftsführer*innen müssen hingegen keinen Selbstbehalt leisten. 

Was ist das? D&O, Inventar- und Medienversicherungen
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Inventar-Versicherung

Die Inventar-Versicherung könnte bezeichnet werden, als das gewerbliche Gegenstück zur Hausratsversicherung. Direkt nach der Gewerbehaftpflichtversicherung ist die Inventar-Versicherung eine der Basisversicherungen für gewerbliche Betriebe. Ergänzend kann ebenfalls eine Ausfallversicherung hinzugebucht werden, da in vielen Fällen nicht lediglich die Kosten, sondern ebenfalls die Ausfallzeit dem Betrieb Magenschmerzen bereiten. Es ist wichtig, zu wissen, dass sie keinesfalls die Rechtsschutzversicherung oder die Betriebshaftpflichtversicherung ersetzt, jedoch ebenfalls sehr wichtig ist. Brechen wir die Definition dieser Versicherung auf den Namen selbst runter, wird sehr schnell deutlich, was für einen Sinn diese Versicherung pflegt. Die Inventar-Versicherung sichert alles ab, was sich im Inventar des Betriebes befindet. Das hört nicht beim Büro auf. Auch wer im Home Office arbeitet, und eine teure Ausstattung für sein Unternehmen besitzt, sollte eine Inventar-Versicherung abschließen. Sie sicher gegen große finanzielle Risiken ab, wie eigentlich jede Versicherung. Sie ist unumgänglich, wenn der Wert der Ausstattung eines Unternehmens hoch ist. Für Freiberufler ist diese Versicherung nicht unbedingt ein muss, kann aber nicht schaden. 

Generelle Infos: 

Was ist versichert? 

  1. Eigentum
  2. unter Eigentumsvorbehalt geliefert
  3. Leasing mit Kaufoption, die noch nicht erloschen sein darf
  4. vom Versicherungsnehmer Sicherungsübereignete Sachen
  5. fremde Sachen, sofern sie den versicherten Sachen entsprechen und für bestimmte Zwecke in Obhut gegeben wurden 
  6. Optional: Bargeld/Wertsachen, Geschäftsunterlagen, Zelte/Traglufthallen, Zulassungspflichtige Kfz, Hausrat, Grund und Boden, Wald, Gewässer, Automaten mit Geldeinwurf, Anschauungsmodelle, Prototypen, nicht mehr benötigte Fertigungsvorrichtungen

Welche Leistungen gibt es? 

  1. Umfangreicher Schutz Waren, Vorräte und Betriebseinrichtung 
  2. Ertragsausfallversicherung als Ergänzung
  3. Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Sturm/Hagel und Elementar 

Wer braucht diese Versicherung? 

  • Bürobetriebe
  • Fleisch- und Wurst verarbeitende Betriebe
  • Handwerk
  • Händler
  • Produzierende Betriebe
  • Kurz: Jeder Betrieb, welcher einen hohen Inventarwert hat

Was sind die Kosten? 

Bei einem angenommenen Inventarwert von 50.000 Euro, kostet die Inventarversicherung etwa zwischen 90 bis 200 Euro im Jahr (netto). Diese Zahlen können aber wegen unterschiedlicher Faktoren variieren (Anschrift, Umfang, Versichertensumme etc.) 

Was ist das? D&O, Inventar- und Medienversicherungen

Media-Versicherung

Die Medienversicherung besteht aus mehreren Modulen. Sie setzt sich zusammen aus der Berufshaftpflicht-, der Betriebshaftpflichtversicherung, Cyber- und Datenrisiken und dem Modul Elektronik und Büroinhalt. Die Berufshaftpflicht schützt bei gesetzlicher und vertraglicher Haftung, ist inklusive passiven Rechtsschutz und stellt somit das Basismodul der Medienversicherung. Die Betriebshaftpflichtversicherung greift dann, wenn Eigentum oder Personen ausersehen geschädigt werden. Das Modul Cyber- und Datenrisiken soll dabei helfen, eine Cyberkrise zu bewältigen. Sie schützt ebenfalls finanziell. Das letzte Modul stellt eine Sachversicherung dar: Elektronik und Büroinhalt. Sie trägt die Reparatur oder einen gleichwertigen Ersatz bei Schäden an der Büroeinrichtung und Technik. Also eigentlich sehr selbsterklärend. Trotzdem haben wir noch einmal die wichtigsten Details für euch zusammengefasst. 

Was sind die Kosten der Versicherung?

Die Kosten dieser Versicherung werden individuell kalkuliert. Bei einigen Versicherungen ist es möglich, dass es einen Sondertarif für Existenzgründer gibt. Die Medienversicherung wird angeboten von Spezialversicherungen wie etwa Marken, oder Hiscox

Wer benötigt diese Versicherung? 

  1. Texter/Blogger
  2. Grafiker
  3. Webdesigner
  4. Copywriter
  5. PR-Agenturen
  6. SEO-Agenturen
  7. Fotografen
  8. Webmaster
  9. Lektorat
  10. Social-Media-Manager 

Ihr wollt euch beraten lassen? Dann schaut auf unserer Versicherungsseite vorbei. Dort findet ihr Hilfe für Berufshaftpflichtversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung, Cyber-Versicherung und Sach-Versicherung

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