Auf welche Marketingtrends können wir uns Startups im frischen Jahr gefasst machen? Auch wenn der Januar schon vorüber ist – noch steckt 2020 in den Kinderschuhen. Anders aber die Prognosen im Bereich Marketing (wie beispielsweise von MyPostcard): Diese laufen auf Hochtouren und haben bereits fundierte Ergebnisse für alle Ambitionierten da draußen, die den Trends von morgen auf der Spur sind.
Was ist der Sinn deines Unternehmens?
Glasklar: Immer mehr Verbraucher setzen Ihren Fokus auf bewusste Kaufentscheidungen. Leere Versprechungen werden hinterfragt, unüberlegte Werbesprüche auf Diskriminierungen überprüft und von Konsumenten boykottiert (siehe beispielsweise die Werbung von True Fruits und die Reaktion der Verbraucher). Glaubwürdigkeit, Authentizität, Vertrauen, Nachhaltigkeit, Transparenz, Bewusstsein – das sind Werte, die immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Menschen fragen sich häufig – vor allem zu einem Glas Rotwein am Kamin oder einer Flasche Bier vorm Grill – was der Sinn des Lebens ist. Warum sind wir hier? Was können wir bewirken? Zeige der Welt, dass dein Startup einen echten Mehrwert liefern kann. Habe Mut dazu, dir ein größer gestelltes Ziel zu setzen, das über das reine Geschäftsmodell und Profitabilität hinausgeht. Lebe genau diese Werte mit deiner Firma vor – das heißt vor allem: mit deinen Mitarbeitern – und mache diese Philosophie erlebbar für deine Kunden.
Beispiel gefällig? Angenommen, du produzierst E Scooter und stellst Nachhaltigkeit an die erste Stelle deiner Unternehmenswerte – lebe deine Leidenschaft vor! Beiträge auf Social Media zu den frischesten News aus dem Thema Nachhaltigkeit und Verkehr, Fotos und Artikel von deinem Team auf E Scootern auf dem Weg zur Arbeit – zeige deiner Community, dass du dabei bist. Diese Aktion vom Startup ePilot beschreibt sehr gut, wie Engagement konkret mit deinem Zielpublikum aussehen kann.
Auch eine One for One Philosophie ist denkbar: Dabei wird pro Verkauf eines Produkts oder einer Dienstleistung eine Spende im Gegenzug vollbracht. Beispielsweise verspricht das amerikanische Unternehmen Toms, für jeden Verkauf eines Produkts ein Paar kostenlose Schuhe an bedürftige Kinder zu spenden. Es gibt ebenfalls viele Firmen, die pro Verkauf einen Baum pflanzen oder Not Leidenden Wasserzugang ermöglichen (wie etwa durch den Bau von Brunnen).
Employer Branding für gesteigertes Vertrauen
Dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter angemessen behandeln, gewinnt ebenfalls immer mehr an Bedeutung in den Kaufentscheidungen vieler Verbraucher. Das Unternehmensbild wird durch eine zuvorkommende, aufmerksame Behandlung der Angestellten nachhaltig gestärkt.
Deutlich wird dies am Beispiel Zalando. Der Online-Versandhändler für Schuhe, Mode und Kosmetik macht sich durch schlechte Arbeitsbedingungen bemerkbar – verheerende Folgen für’s Image. Portale wie kununu sorgen für Transparenz auf dem Arbeitsmarkt – nicht selten knöpft sich der ein oder andere Journalist oder Influencer ein Unternehmen vor und fühlt ihm auf dem Zahn, um für Transparenz zu sorgen.
Deshalb ist es nur ratsam, seine Mitarbeiter fair zu behandeln und ihnen Vorteile zu geben wie etwa durch Corporate Benefits. Eine reine Win-Win-Situation: Glückliche Angestellte, motivierte Arbeitseinstellung, bessere Ergebnisse und treue Kundschaft.
Micro-Influencer: Treue Communities mit authentischen Inhalten
Die gute Nachricht: Startups sind unbefleckt. Anders als Großkonzerne, die oft ganze LKW-Ladungen voller Schlagzeilen mit sich herumschleppen, hast du die Chance, dein Unternehmen von Anfang an achtsam nach außen – und nach innen! – zu präsentieren.
Je größer und bekannter ein Unternehmen oder eine Person ist, desto unerreichbarer scheint diese/s zu sein. Dies erkennen auch Verbraucher – sie schenken sogenannten Micro-Influencern, das heißt Influencern mit bis zu 100.000 Followern, mehr Vertrauen als Star-Influencern, auf die Unternehmen meist setzen. Das kleinere, aber dafür speziellere Zielpublikum zeichnet sich unter anderem durch eine überdurchschnittlich hohe Interaktionsrate aus. Eine Studie von Markerly hat in diesem Zusammenhang herausgefunden, dass Instagrammer mit weniger als 1.000 Followern im Schnitt eine Like Rate von etwa 8 Prozent aufweisen. Ab einer Followeranzahl zwischen 1.000 und 10.000 sinkt diese bereits auf 4 Prozent! Bei 10.000 bis 100.000 steht die Like Rate nur noch bei mickrigen 2,4 Prozent, die ab 100.000 Followern noch weiter fällt auf 1,7 Prozent.
Empfehlungsmarketing ist effektiver als herkömmliche Werbung
Das hat eine Studie von Nielsen ergeben. Aufgrund der aktuellen Informations- und Werbeflut schafft es kaum eine Werbung, den Autopiloten der Verbraucher zu durchdringen – es sind zu viele Eindrücke, die das Gehirn verarbeiten muss. Je origineller, desto besser – doch mittlerweile ist die Vielfalt so enorm, dass es schwierig wird, wirklich besonders zu sein. Rund 90 Prozent der Konsumenten setzen auf die Empfehlung und Erfahrung von Freunden – wie zu Beginn bereits erwähnt: Authentizität punktet. Die Belohnung der Kundentreue ist beispielsweise ein wichtiger Aspekt, um die Aufmerksamkeit sowie das Vertrauen potenzieller Kunden zu gewinnen.
Wie das konkret aussehen kann? TUI Magic Life stellte beispielsweise seinen All-Inclusive-Urlaubern 2019 in einer Aktion Gratisgutscheine für MyPostcard zur Verfügung. Die versendeten Postkarten sind zum einen durch das TUI Magic Life Logo gebrandet und stehen zum anderen durch persönliche Bilder und Reiseeindrücke für eine individuelle Weiterempfehlung.
Vom passiven Konsumenten hin zum interagierenden Partner
Google Maps macht es vor: Der meistgenutzte Online-Kartendienst setzt zur Verbesserung seiner Karten auf die eigenen Nutzer. Diese können Teil des Local Guides-Programms werden und ihr Wissen über Hotels, Restaurants, Sehenswürdigkeiten & Co. mit der Community teilen. Die Kunden werden so selbst zum Brand Ambassador und gestalten die Marke aktiv mit.
Nutze also die Möglichkeiten von Social Media und trete aktiv in Kontakt mit deiner Community. Stelle Umfragen, frage nach Ihrem Befinden und nach Feedback (etwa in deiner Insta-Story), zeige, dass hinter deiner Firma echte Menschen mit klaren Visionen stehen, die genauso normal sind wie jeder andere auch. Stelle klar, dass dir dein Publikum wichtig ist und du dich mit ihnen auf einer Wellenlänge bewegst.
Personalisierte Kundenansprache
Alles wird digitaler und anonymer – warum also nicht direkt gegen den Strom schwimmen? Die zugemüllten E-Mail-Postfächer voller Werbung schauen sich die wenigsten noch wirklich durch – das meiste landet direkt im Papierkorb. Was dagegen hilft? Print-Mailing zum Beispiel. Die durchschnittliche Conversion Rate von Postkartenmailings liegt bei 8 Prozent. Ein vielversprechendes Marketing Tool.
Podcast Marketing
Die steigende Hörerzahl von Podcasts zeigt vor allem für 2020 großes Potenzial. “Age of Voice” wird das Jahr bereits genannt – beschallen sich rund 1,3 Mio. Deutsche täglich mit der digitalen Evolution des Radios. Die steigende Tendenz der Hörer zeigt: Podcasts sind im Trend und bringen erfolgversprechende Resultate im Marketing. Laut einer Podcast Umfrage besuchen rund 31,7 Prozent die Website des Advertisers nach entsprechender Werbeschaltung, 27,4 Prozent suchen weitere Informationen, 19,1 Prozent binden das Brand in eine Unterhaltung ein und 12,9 Prozent tätigen einen Kauf. Es gibt viele Möglichkeiten, sein Brand im Podcast zu vermarkten und spezialisierte Agenturen zu konsultieren.
Deine individuelle Marketing Strategie
Um die bestmöglichen Resultate zu erzielen, ist es ratsam, dir eine fähige Werbeagentur hinzuzuziehen. Trotzdem kannst du auch selbst herumprobieren und Schritt für Schritt dein Ziel einer ganzheitlichen Kampagne erreichen – schließlich kennst du dein Startup am besten und weißt, welche Philosophie dahinter steht, die du auch nach außen hin transportieren möchtest.
Waren ein paar hilfreiche Tipps für dich dabei? Falls dir was fehlt, maile deine Wünsche an [email protected]!