Ein Trend der gerade zu Ende gegangenen Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas waren Haushaltsroboter. Die Anzahl an Robotern im Haushalt wird sich in weniger als fünf Jahren nahezu verdoppeln, besagt eine Studie. Eines der Unternehmen, das von dem Boom profitieren möchte, ist Robart aus Österreich.
Haushaltsroboter erhalten immer mehr Features und können so immer mehr Leistungen erbringen. Dem österreichischen Unternehmen Robart aus Linz, das sich auf autonome Robotik-Lösungen spezialisiert hat, ist ein wichtiger technischer Durchbruch gelungen: die Entwicklung der ersten Steuerung, die es Robotern ermöglicht, künstliche intelligente Fähigkeiten auszuüben.
Als intelligent gelten Robotik-Lösungen, wenn sie ihre Umgebung erfassen und immer neu interpretieren können, so dass die alltäglichen Veränderungen einer Wohnung richtig für den Reinigungsprozess eingeordnet werden. Ihnen ist es möglich, ein räumliches Konzept ihrer Umgebung zu erstellen. Sieben Jahre Forschung stecken in der neuen Steuerung. Sie erkennt nicht nur ihre Umgebung und weicht auch schwierigen Hindernissen aus, sie interpretiert auch das Umfeld genau, baut selbstständig eine Umgebungskarte auf und überträgt diese als detailgenauen Grundriss per App aufs Smartphone.
Der Kunde eines Saugroboters von Robart kann von dort bestimmen, welche Wohnungs- oder Betriebseinheiten gereinigt werden sollen. Der Navigationskomfort ist so weit ausgebaut, dass die Robart-Steuerung derzeit als einzige technische Lösung am Markt auch „No-Go“-Areas festlegen kann. Unaufgeräumte Kinderzimmer oder durch Mitarbeiter belegte Büroeinheiten können so aus der Ferne per Handy von der Raumpflege ausgeschlossen werden.
Und umgekehrt, sollte abends sich überraschend Besuch ankündigen, dann kann man nun bequem vom Arbeitsplatz aus den Befehl nachhause senden, noch einmal Wohn- und Esszimmer staubsaugen zu lassen. Die Steuerung kann gezielt definierte Wohnbereiche lokalisieren. Sollte der smarte Staubsauger in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden, erkennt die Steuerung bereits gespeicherte Grundrisse wieder und findet sich in dem veränderten Umfeld direkt zurecht.
Robart arbeitet herstellerunabhängig und liefert Komplettlösungen, vom Entfernungssensor über die Steuerungsplatine bis zur Software. Seit 2016 ist das Unternehmen auf dem Markt. Bekannte Hersteller, die aus Geheimhaltungsgründen der Branche nicht genannt werden dürfen, arbeiten eng mit dem Linzer Spezialisten zusammen. Die Robart-Navigationseinheit kann in Geräten verschiedener Hersteller eingebaut werden.
Foto ganz oben: obs/Robart GmbH/Marc Muehlberger