Ihr wolltet schon immer ein richtiger Star sein und auf einem Sammelsticker erscheinen? Das Startup Stickerstars bietet euch die Möglichkeit lokal in eurer Stadt oder eurem Unternehmen einer zu werden. Stickerstars produziert für euch die Sticker zum Sammeln und tauschen, natürlich mit dem zugehörigen Sammelheft. So habt ihr die Chance z.B. euren Fußballverein zu unterstützen oder einfach die Interaktion in eurem Unternehmen zu steigern. Michael Janek, CEO von Stickerstars, hat sich mit uns über das Startup unterhalten und uns Einblicke in die Gründung des Unternehmens gegeben. Wart ihr auch schon einmal kurz vor der Insolvenz? Michael erzählt uns wie es dazu kam und wie man sich aus so einem Tief wieder rausholt. Natürlich gibt es noch viele weitere Infos über den Auftritt in “Die Höhle der Löwen” oder Einblicken in das Startup selbst, aber dazu mehr im ausführlichen Podcast oder im gekürzten Text.
Hey Micha, schön das du Zeit hast für dieses Interview. Du hast quasi Paninbilder auf eine andere Ebene gehoben mit deinem Startup Stickerstars. Erzähl uns doch mal, was Stickerstars genau macht?
Ganz kurz und knackig würde ich sagen bringt Stickerstars Menschen auf spielerische und einfache Art und Weise zusammen. Man kann sich das ganze wie Offline-Facebook vorstellen und viele würden auch sagen “Ah, das ich hab doch schonmal bei Panini gesehen”. Grundsätzlich bringen wir Menschen zusammen, indem wir Sammelsticker von jedermann produzieren und sie so zu Stars machen. Diese Sticker kann man dann Sammeln und tauschen, zum Beispiel von Menschen die in einem gemeinsamen Sportverein, der örtlichen Feuerwehr oder in einem Unternehmen zusammen sind. Neuerdings sind auch Hochzeiten dabei, also die Hochzeitsgesellschaft als Klebebilder, sodass diese sich untereinander zum Tauschen kennenlernen und ins Gespräch kommen. Wir bilden aber wie Panini auch Profisportler ab.
Sind die Sticker also nur für den privaten Zweck gedacht oder könnte man z.B. auch den örtlichen Fußballverein damit unterstützen?
Natürlich können auch die Fans mit sammeln. Gegründet haben wir das Unternehmen 2012 und die erste Grundidee bestand eigentlich daraus, dass sich im Sportverein alle die Sticker der Mitglieder sammeln können. Da sind dann die Bambinis, der Platzwart bis hin zum Präsidenten alle vertreten und man kann intern sammeln oder auch die Fans mit einbeziehen. Diese Sticker gibt es dann an der lokalen Supermarktkasse. Dort geht man dann hin, kauft 1-2 Tütchen und kann sich entweder selber ziehen oder die Sticker zum Tauschen verwenden. So zieht man vielleicht auch Leute, die man kennt und vernetzt sich untereinander über den lokalen Sportverein. Die ganze Aktion ist dann zeitlich befristet und wer sein Album nicht voll hat, der kann über Tauschbörsen dann sein Album vervollständigen.
Zum Punkt mit der Unterstützung kann man noch sagen, das der Verein selber keine Kosten hat für die Aufkleber. Es gibt da natürlich bestimmte Punkte die beachtet werden müssen, aber das wird im Vorfeld geklärt. Der Verein kann dann mit Sponsoren Werbung im Sammelheft implementieren, sodass die Kosten auf die Sponsoren und die Supermärkte, die die Aufkleber dann vertreiben umgelagert werden. Wir nehmen unseren Festpreis und die Sponsoren, der Verein und der Supermarkt kann dann entscheiden, für wie viel sie die Sticker anbieten möchten.
Womit seid ihr mal richtig “auf den Bauch gefallen” bei eurer Idee? Hattet ihr Schwierigkeiten irgendwas direkt umzusetzen?
Ich glaube, richtig auf den Bauch fallen tut man nie mit seinen Ideen. Im Gegenteil sind umgesetzt Ideen, mit den man vielleicht scheitert das Wichtigste am ganzen Prozess eines Startups. Wenn man die Dinge nicht probiert, weiß man auch nicht was daraus geworden wäre. Alle Ergebnisse sind nur Theorie und man wird keine richtigen Ergebnisse ernten.
Genau durch diesen Prozess waren wir Beispielsweise auch schon kurz vor der Insolvenz oder waren eigentlich schon mittendrin. Wir haben 2014 die Vereine der Stadt Essen als Sticker abgebildet. Fehler bei dem Projekt war, im Nachhinein hätte man daran denken können, das die vereine sich untereinander als Konkurrenten sehen und sich gar nicht so gerne mögen. Dadurch wollten die Vereine nur sich sammeln und gar nicht tauschen. So wird das Heft nicht voll und wir haben viel zu viel produziert. Damals haben wir alles vorab produziert und nicht On-Demand. Dann hatten wir natürlich hohe Startkosten, die nicht wieder eingenommen wurden. Mittlerweile haben wir ein gutes On-Demand-System, was genau aus diesem Fehler entstanden ist. Das war ein klassischer Fall von “Ich probier was aus, habe aber den Kunden vorher nicht gefragt was er genau will”.
Im Herbst 2019 hattet ihr einen Auftritt bei “Die Höhle der Löwen”. Wolltet ihr damit zusätzlich nochmal Investoren reinholen oder habt ihr die Sendung als Marketingchance gesehen?
Okay, das ist eine sehr spannende Frage. Also wir sind sehr bewusst in die Höhle der Löwen gegangen. Das ist schließlich auch ein Prozess, bei dem man nicht sagen kann “Okay, ich bin morgen dabei”, sondern wir haben uns schon viele Gedanken gemacht, wenn wir dort auftreten dürfen, was wir dort wollen. Wir waren auf jeden Fall nicht in der Situation, das wir dringend Geld gebraucht haben, also wir sind dort mit einem profitablen gebootstrapten Startup aufgetreten. Auf der anderen Seite wollten wir natürlich 2 Löwen für uns gewinnen. Das war zum einen Ralf Dümmel und der andere Löwe war Dr. Gregor Kofler. Auf diese beiden haben wir auch unseren Pitch ausgelegt, aber das ist uns leider nicht erfolgreich gelungen. Dafür war das Feedback extrem wichtig für uns und auf der anderen Seite gab es natürlich die mediale Aufmerksamkeit für unser Startup Stickerstars.