Die Wahl des Standortes ist von diversen Faktoren abhängig. Allen voran die Frage, ob Auftraggeber ins Unternehmen kommen, Gründer den Kunden aufsuchen oder das Geschäft per Telefon und/oder Mail abschließen. Zudem ist der Kostenfaktor ein nicht zu unterschätzendes Merkmal. Folgende Kriterien zählen zu den Top 10, die ein Startup bei einer gut durchdachten Standort-Wahl beachten sollte.
1. Die Lage
In der Anfangszeit gibt es viele Stolperfallen. Es ist nicht nur wichtig, die fünf besten Tools für ein erfolgreiches Startup zu kennen, sondern ebenso Vor- und Nachteile unterschiedlicher Lagemöglichkeiten.
Die Lage ist vom Geschäftszweck und der Entwicklung des Unternehmens abhängig. Während Stadtbezirke für Einzelhändler und Dienstleister ein Muss darstellen, sind produzierende Unternehmen im Außenbereich besser bedient. Wer Ruhe schätzt und ein ausgewähltes Publikum anziehen will, findet in ländlicher Dorfidylle die besten Voraussetzungen.
Hinweis: Allerdings sind diese Vor- und Nachteile nicht für jeden Gründer ausschlaggebend, wie auf e-fi.de in der empirischen Untersuchung „Die Rolle von Startups im Innovationssystem“ nachzulesen ist. Hier wird als Hauptgrund für die Standortwahl der Lebensmittelpunkt des Gründerteams genannt.
2. Die DSL-Verfügbarkeit
Ein sehr wichtiger Punkt, den kein Unternehmen unterschätzen darf, ist die DSL-Verfügbarkeit am Standort. Ob kleines, mittleres oder großes Startup, heutzutage kommt kein Betrieb ohne Internet aus. Deshalb ist es empfehlenswert, wie hier auf verivox.de zu prüfen, ob DSL am gewünschten Firmenstandort verfügbar oder wahlweise wie weit der Ausbau fortgeschritten ist.
3. Die Kundennähe
Wie bereits kurz erwähnt, spielt die Nähe zum Kunden für das eine Unternehmen eine bedeutendere Rolle als für einen anderen Betrieb. Wichtig sind hierbei folgende Gedankengänge:
- Braucht das Unternehmen Laufkundschaft, um dauerhaft Erfolg zu haben?
- Genügen Geschäftsabschlüsse per Telefon und Internet oder ist ein persönliches Meet und Greet vorteilhafter?
- Wie wichtig ist die Erreichbarkeit des Unternehmens?
- Soll die Immobilie gemietet oder gekauft werden?
Startups, die es auf eine Zielgruppe absehen, die maximal ein paar Gehminuten entfernt ist, brauchen einen Standort in der City. Um herauszufinden, wie groß das Einzugsgebiet in der Nähe des Standorts ist, helfen Daten zu Bevölkerung und Kaufkraft der Region von Informationsanbietern.
4. Die Konkurrenz
Bevor sich Unternehmer für einen Standort entscheiden, ist die Konkurrenzsituation zu überprüfen. Es ist ratsam, im Vorfeld zu wissen, mit welchen Anbietern die Kundschaft im Einzugsgebiet geteilt wird. Zudem gilt es zu recherchieren, wie hoch der Eigenanteil im besten und schlechtesten Fall ist. Häufig ziehen größere Firmen im selben Segment deutlich mehr Kunden an, weshalb eine ausgiebige Nachforschung in diesem Bereich von besonderer Wichtigkeit ist.
5. Die Räumlichkeiten
Nicht nur der Standort bereitet zu Anfang Kopfzerbrechen, ebenso die Wahl der Räumlichkeiten ist nicht leicht. Es gibt ein paar Elemente, die dabei nicht außer Acht gelassen werden sollten:
- Größe der Büros
- Miete und/oder Kaution
- Erweiterungs- und Ausbaumöglichkeiten
- Optik und Ausstattung
- Parkplätze und Verkehrsanbindung
Auch wenn es zuweilen als „cool“ und „hipp“ dargestellt wird, in kleinen Mietparzellen mit dem Team zu hocken, um Großartiges zu vollbringen, ist das kein Umfeld für Kunden. Die Räumlichkeiten spiegeln das Image des Startups wider. Das bedeutet nicht, dass absoluter Perfektionismus an den Tag gelegt werden muss, allerdings sind Sauberkeit und Ordnung ein Muss, um einen Kunden von der eigenen Professionalität zu überzeugen.
6. Der Kostenfaktor
Insbesondere zu Beginn hat nicht jedes Startup ein unerschöpfliches Budget zur Verfügung. Aus diesem Grund spielt der Kostenfaktor stets eine übergeordnete Rolle. Neben den reinen Mietkosten kommen schließlich weitere finanzielle Aufwendungen auf das Unternehmen zu. Von der Ausstattung, über technisches Equipment, bis hin zu Nebenkosten wie Internet, Telefon und Co. muss alles bezahlt werden. Daher ist ein preisgünstigere Außenstandort manchmal die bessere Alternative – zumindest für den Anfang.
7. Die Lieferantennähe
Dieses Kriterium ist nicht für jedes Unternehmen entscheidend. Grundsätzlich ist die Nähe zum Lieferanten vor allem für die Produktion und Fertigung von Bedeutung. Allerdings sind ebenso Gastronomiebetriebe auf Lieferanten angewiesen. Hier kann es hilfreich sein, einen Standort zu beziehen, der mit einer guten Erreichbarkeit für den Lieferanten punktet. Startups, die beispielsweise viel Platz für größere Warenanlieferungen benötigen, sind in der Stadt absolut verkehrt. Daher ist dieses Kriterium von der Wahl der Lage abhängig.
8. Die Mitarbeiter
Wer in jedem Fall wichtig für so gut wie jedes Unternehmen ist, sind die Mitarbeiter. Deshalb sollte der Standort ebenso aus der Perspektive zukünftiger Angestellter betrachtet werden. Fragen, die dabei helfen, sind folgende:
- Ist es attraktiv, in diesem Unternehmen zu arbeiten?
- Welche Vorteile bietet der Standort für Arbeitnehmer mit Anfahrtsweg?
Zudem ist es ratsam, zu überprüfen, ob es in der Umgebung qualifizierte Personen gibt, die den Job überhaupt ausüben können. Dabei sind sowohl Alter, Körperkraft als auch Bildung entscheidend.
9. Die Infrastruktur
Hiermit sind vor allem sogenannte Frequenzbringer und Partnerschaften gemeint. Wer sich in einer Umgebung ansiedelt, die durch Geschäfte mit ergänzendem Angebot oder Dienstleistungen florieren, hat gute Chancen davon zu profitieren. Frequenzbringer sind beispielsweise Läden und Institutionen, die von vielen Menschen immer wieder aufgesucht werden. Dazu zählen Banken, Parkhäuser, U-Bahn-Stationen oder auch Bäckereien und Bildungseinrichtungen.
10.Das Rechtliche
Sowohl beim Logo Design als auch bei der Wahl des Standorts können Fehler passieren, vor allem, wenn es um rechtliche Grundlagen geht. Wichtig zu bedenken und im Vorfeld zu klären, sind folgende Faktoren:
- Betriebserlaubnis
- Gewerbeanmeldung und -ordnung
- Arbeitsstättenverordnung
- Versicherungsschutz
Wer sich unsicher in diesen Dingen ist, bekommt Auskünfte bei der zuständigen Berufsgenossenschaft und/oder beim Bauamt.
Tipp: Diese Checkliste von ruv.de fasst wichtige Faktoren für die Standort-Wahl zusammen.