Verso steht für Verständigungsorientierte Sprache: Ein Start-Up setzt sich dafür ein, dass behördliche Dokumente auch für den Laien verständlich sind. Verso vereinfacht Dokumente für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, Menschen mit Lernschwächen oder Deutschlernende. So soll für alle verständlich sein, was uns zum Beispiel die neue Corona Verhaltensordnung sagen möchte.
- Die Gründer hinter Verso
- Die Gündungsstory von Verso
- Der Ablauf der Förderung mit EXIST
- Zukunftsvision und Ziele von Verso
- Mit welchen Behörden arbeitet Verso
- Welchen Nutzen haben Start-Ups von Verso?
Gründerfreunde möchte euch heute das Start-Up Verso vorstellen. Verso ist ein erfolgreiches Start-Up, welches aus der EXIST Förderung hervorgegangen ist.
Warum wir euch das vorstellen? Jeder kennt die Regularien, wie zum Beispiel von der IBB für neue Soforthilfen. Allerdings ist es manchmal recht schwierig zu verstehen, was eigentlich die Richtlinien für diese Förderung sein sollen. Genau das sind die Thematiken, die durch Verso verständlicher gemacht werden sollen. Verso versucht durch eine leicht verständliche Sprache alle wichtigen und relevanten Informationen so zu vermitteln, dass auch jeder diese verstehen kann. Auch Start-Ups, die gerade an Ihrem Pitch sitzen, sollten sich einmal Gedanken darüber machen, ob der potenzielle Investor auch das Pitchdeck mit einem Laienwissen verstehen kann oder ob man eventuell doch zu viele Buzzwords verwendet hat.
Die Gründer von Verso:
Liane Drößler, M.A.
Liane hat Germanistik und Philosophie an der TU Dresden studiert und abgeschlossen. Sie war vor und während des Studiums immer wieder in Projekte eingebunden, für die Sie Ihre Expertise im zielgruppenorientierten Texten einbringen konnte. Das ist bei Verso neben Schulungen jetzt auch Ihre Hauptaufgabe. Doch auch neben der Firma ist Ihr das redaktionelle Know-how im nachbarschaftlichen und nachhaltigen Ehrenamt nützlich.
Juliane Heidelberger, M.A.
Juliane hat bei der Hypovereinsbank Ihre Bankkauffrau-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Allerdings ist Sie in diesem Bereich nicht lange geblieben, denn PR- und Marketing konnten Sie mehr begeistern. Bei der Pressearbeit ist das Thema Sprache unumgänglich, sodass Juliane an der TU Dresden zusätzlich ein Bachelorstudium in Germanistik und Kunstgeschichte sowie ein Masterstudium der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften erfolgreich absolvierte. Bei Verso übernimmt Juliane den Verantwortungsbereich für die Projektplanung sowie die Kundenbetreuung.
Jan Langhorst, M.A.
Jan hat seine Liebe zur deutschen Sprache mit einem Masterabschluss in der Germanistik untermauert. Doch nicht nur die Sprache, sondern auch das Programmieren oder die Digitalisierung gehören zu den Spezialgebieten von Jan. Bei Verso ist Jan deshalb für digitale Projekte und die Wortschatzfindung mitverantwortlich.
Die Gründerstory von Verso:
Wir kennen uns aus der Germanistik an der TU Dresden. Unserem Mentor Prof. Dr. Alexander Lasch schwebte die Gründung einer Dienstleistungsagentur vor, um Barrierefreie Kommunikation für Institutionen anbieten zu können. So haben wir uns bzw. die Idee hat uns gefunden. Für diese Kommunikationsformate wollen wir Menschen unterschiedlicher Zielgruppen dabei helfen, gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe und Inklusion zu erfahren.
Zu den Zielgruppen gehören u.a. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, Menschen mit Lernschwächen oder Deutschlernende. Unser Alleinstellungsmerkmal dabei ist, dass wir wissenschaftlich begleitet unsere leicht verständliche Sprache VERSO (steht für Verständnisorientierte Sprache) nach einem Empfehlungswerk gestalten und stetig auf den Prüfstand stellen. Des Weiteren arbeiten wir mit den Zielgruppen prä- und postpartizipativ zusammen (dazu mehr unter Feedback).
Wir sind eine Fullservice-Agentur für Barrierefreie Kommunikation und gestalten nicht nur Texte, sondern bieten auch Barrierefreie Websites, Videos, Audioguides, Dokumente etc. an.
Beispiel für eine einfache Erklärung von Rechten durch Verso: https://youtu.be/0QX48wk9rzU
Der Ablauf der Förderung durch das EXIST-Gründerstipendium:
Wir haben den Kontakt zur Hochschulgründungsinitiative „dresden|exists“ an der TU Dresden aufgenommen. Dort haben wir zusammen das Ideenpapier für EXIST geschrieben. Das EXIST-Gründerstipendium wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanziert und vom ESF konfinanziert. (Mehr Informationen hier) Die Einreichung des Ideenpapiers dauerte zwar einige Monate, aber dank dem Erfahrungsschatz der Gründercoaches von dresden|exists, bekamen wir schlussendlich ein positives Gutachten vom Projektträger Jülich über unsere Bewerbung. Nach 3 Monaten erhielten wir die schriftliche Zusage und sind dadurch in den Genuss der Förderung gekommen.
Zukunftsvision und Ziele von Verso: Wo steht Verso in 5 Jahren?
Wir wollen eine leicht verständliche Sprache für möglichst viele Menschen etablieren. Dafür brauchen wir Standorte in vielen Städten, um vor Ort unsere Dienstleistungen anbieten zu können. Texte nach VERSO sollen der Standard für leichte oder einfache Sprache sein.
Irgendwann soll es nach unserer Auffassung keine Unterteilung in „Leichte Sprache“ und „Standarddeutsch“ mehr geben, sondern eine Sprache, die möglichst viele Menschen, egal welcher Zielgruppe zugehörig, abholt.
Mit welchen Behörden/Institutionen habt Ihr zu tun?
Wir arbeiten eng an eng mit der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Stadt Dresden zusammen. Sie bewirbt uns an allen Ecken, wodurch wir die Möglichkeit bekommen, Projekte in ganz unterschiedlichen Institutionen und Ämtern zu gestalten. Dazu gehören u.a. Amt für Kultur und Denkmalschutz, Bürgermeisteramt, Eigenbetrieb Kita, Integrationsamt, Theater und Bühnen, die Städtische Galerie und das Sozialamt der Stadt Dresden. Des Weiteren haben wir schon einige Projekte für die TU Dresden realisiert.
Kulturinstitutionen wie das Schlösserland Sachsen oder sächsische Museen dürfen wir ebenfalls als unsere Kooperationspartner:innen nennen.
Wie läuft Feedback ab?
Wir arbeiten prä- und postpartizipativ. Dazu laden wir die Zielgruppen ein, sich mit uns die Projekte im Vorhinein (z.B. eine Website oder eine Ausstellung) anzuschauen, damit sie die Möglichkeit bekommen, für sie interessante Aspekte zu äußern. Wir erarbeiten mit diesem Feedback die Texte und stellen sie den Zielgruppen im Nachhinein vor. Anpassungswünsche werden dann direkt vorgenommen, sodass unsere Texte auch dort ankommen, wo sie hingehören. Dieses aktive Einbeziehen der Zielgruppen zeigt die Wertschätzung und Relevanz der Stimme der Zielgruppen. Oftmals werden diese nicht gehört und gehen unter.
Wir spüren in den Prüfgruppen (so nennen wir die Gruppen zur Textprüfung) viel Dankbarkeit dafür.
Bei den Textverantwortlichen der kooperierenden Institutionen herrscht ebenfalls Dankbarkeit dafür, dass wir diese Art des Textens übernehmen. Unsere Texte kommen durchgängig sehr gut an, da sie zugänglich und nicht kompliziert sind und sich dabei aber auch nicht zu simpel lesen.
Welche Möglichkeiten bietet Ihr für Start-Ups? Wovon profitieren Start-Ups?
Wir können Start-Ups dabei helfen, ihr nerdig-wissenschaftliches Pitch, in prägnante und verständliche Worte zu verwandeln und sich dadurch mehr Aufmerksamkeit und Publikum zu erschaffen.
In der eigenen Blase wird schnell übersehen, wenn Begriffe für die Allgemeinheit eher schwierig wirken und dann gar nicht bei der Zielgruppe ankommen. Weniger sperrige Begriffe finden oder gute Erklärungen zu formulieren – das ist unser Job und dabei helfen wir gern.
Für weitere Information, welche Möglichkeiten es für eine geförderte Gründung gibt, könnt ihr aus dem folgenden Artikel entnehmen: https://gruenderfreunde.de/forderung-fuer-Start-Up-gruendung/
Wenn ihr bereits eine tolle und innovative Idee habt, dann schaut euch doch einfach mal das EXIST Programm an. Die Berater:innen und Mitarbeiter:innen bei EXIST stehen euch helfend zur Seite.