Ein Digital Detox Urlaub könnte doch die Lösung für alle Probleme sein, oder? Endlich mal ein paar Tage nicht der Macht des Smartphones unterliegen und das Gehirn entrümpeln, um die Woche nach der Digital Detox genauso ausgelaugt ins Bett zu fallen. 

Ja, tatsächlich bringt es nichts, über einen fixen Zeitraum hinweg auf alle digitalen Geräte zu verzichten, nur um danach genauso weiterzumachen wie zuvor. Trotzdem kann eine Digital Detox dabei helfen, den Umgang mit Technik zu sensibilisieren und so zu einer gesunden Psyche beitragen, wie auch zu einem ausgeglichenen Schlaf und erhöhter Konzentration.

Anstatt oder anschließend an eine Digital Detox ist es deshalb wichtig, den achtsamen Umgang mit Technik zu lernen und zu praktizieren. Das kann je nach Suchtfaktor eine unterschiedlich starke Herausforderung darstellen aber glaub mir, das Schwitzen zahlt sich aus. Mach es in kleinen Schritten oder mit einem Sprung ins kalte Wasser – Hauptsache, du machst es.

Digital Detox in 2020: Das Geheimnis zu mehr Produktivität?

Wozu eine Digital Detox? Die schädlichen Auswirkungen des digitalen Dauerkonsums

Die Auswirkungen des digitalen Dauerkonsums sind derzeit gar nicht absehbar – Studien durchzuführen erweist sich als schwierig, da eine Kontrollgruppe, die unter denselben Bedingungen wie die Experimentalgruppe auf die Nutzung digitaler Geräte verzichtet, kaum aufzubringen ist. 

Trotzdem ist aktuell ersichtlich, dass die Konzentrationsfähigkeit in den letzten Jahren abgenommen hat – die vielen dauerhaften Reize schwächen den Fokus unseres Gehirns. Die Fähigkeit, sich auf Einzelnes zu konzentrieren, lässt nach. Da viele innere Prozesse, wie beispielsweise sich Wegbeschreibungen zu merken nach außen verlagert werden, wird das Gehirn schlichtweg zur Couch Potato und bildet sich zurück. 

Es fehlen außerdem freie Momente, in denen das Gehirn alle Informationen verarbeiten kann. Dies geschieht vor allem dann, wenn man ohne geistige Anstrengung seine Gedanken schweifen lassen kann, was wir uns heutzutage kaum noch ermöglichen. 

Vor allem in den späten Abendstunden ist der Handykonsum schädlich – nicht nur die Reize selbst, sondern auch das Blaulicht beeinträchtigt die Melatonin-Produktion und verhindert so einen ausgeruhten Schlaf.

Digital Detox in 2020: Das Geheimnis zu mehr Produktivität?

Der radikale Weg: Handy ausm Fenster schmeißen

Um einen krassen Cut in die Gewohnheiten zu bringen, ist eine radikale Digital Detox eine gute Lösung. Auf Portalen wie Retreat Urlaub lassen sich solche schnell finden, von Mallorca zu Kenia bis in die Alpen ist überall was dabei. Und bei heutiger Nachfrage steigt das Angebot von Tag zu Tag. 

Die Idee ist hier, über einen bestimmten Zeitraum hinweg sich komplett vom Einfluss digitaler Geräte zu befreien bzw. eben zu “entgiften”. In den Alltag lässt sich das jedoch schwierig integrieren, weshalb viele nach solch einer Detox-Kur in alte Muster zurückfallen.

Erlange die Macht über dein Smartphone zurück in 6 einfachen Schritten

Ausgeruht und im Einklang mit sich selbst geht es wieder nach Hause – in die Welt der tickenden Uhren, rasselnden S-Bahnen und stickigen Gassen der Großstädte. Wie lässt sich hier das Gefühl von digitaler Freiheit weiterleben? Eben genau darin besteht die Kunst: Auch in unserer gewohnten Umgebung dem Sog des Smartphones zu widerstehen, das unser Gehirn mit ständigen Glückshormonen anfüttert.

Letztlich tragen wir selbst die Verantwortung dafür, inwiefern wir uns von sozialen Medien wie Facebook, Instagram & Co. beeinflussen lassen. Es ist also wichtig, sich tatsächlich richtig anzutrainieren, kleine Auszeiten in die Alltagsroutine einzubauen. Beispielsweise eine Offline-Mittagspause, handyfreie Zeit ab 20 Uhr oder ein digitalfreier Sonntag sind gute Möglichkeiten, sich dem Ziel zu nähern. 

Auch digitalfreie Räume im eigenen Heim führen zu besonderer Ruhe in diesen Zonen und erlauben dem Gehirn, sich auszuruhen. Das Gedächtnis verknüpft schnell die Stille mit den Orten und kann so direkt beim Betreten vom äußeren auf den inneren Modus umschalten. 

Wofür nutzt du dein Handy, außer zum Schreiben und Vernetzen? Tatsächlich ist es meistens doch viel mehr, als wir denken. Besonders der morgendliche Wecker verleitet schnell zum Klick auf Twitter oder das Email-Postfach, sodass schnell die erste halbe Stunde verschwindet, obwohl der Morgen stattdessen mit erfolgsversprechenden Gewohnheiten gefüllt werden kann. Lagere die Dienste nach außen, um der Versuchung von Social Media und zeitraubenden Games zu widerstehen.

Push-Benachrichtigungen sind die Versuchung Nummer 1, das Smartphone anstelle des Buches zu zücken. Apps zu deinstallieren und stattdessen den Browser zu nutzen, kann hier Abhilfe schaffen. Vor allem Digital-Detox-Apps bzw. Offline-Apps wie Forest, Space und Offtime sind anfangs eine großartige Unterstützung. 

Oft ist es aber auch der Zwang, sofort auf bestimmte Nachrichten antworten zu müssen, der Grund, weshalb wir mit hängenden Köpfen so viel auf dem Display tippen. Bist du so jemand, der direkt nach Eingang einer neuen Mitteilung reagieren muss? Erkläre deinen Freunden, dass du von nun an nicht mehr sofort antworten kannst und dich anrufen sollen, falls es wirklich dringend ist. Auch möglich: Mache dir einen festen Termin zum Beantworten deiner Nachrichten. Beispielsweise könntest du mittags vor deiner Mittagspause (nicht während des Essens!) dir eine Viertelstunde Zeit nehmen für wichtige Mitteilungen und abends eine halbe Stunde, um den Rest zu erledigen. Anstatt die Zeit damit zu verschwenden, ständig hin und her zu texten, ist es viel besser, sich face-to-face zu unterhalten. Das hat auch eine kürzliche Studie ergeben. Deshalb triff dich lieber mit deinen Freunden, anstatt Buchstaben auf dem Bildschirm beim Tanzen zuzusehen.

Zu guter Letzt: Mein geliebter Flugmodus, den meine Freunde oft verwünschen. Schließlich bedeutet er Unerreichbarkeit. Die Strahlung, die Handys aussenden, können gravierende Schäden mit sich bringen, vor allem, wenn sie nah am Körper getragen werden. Auch das ist eine Auswirkung des digitalen Dauerkonsums: Der schleichende Angriff unserer eigenen Zellen im Unsichtbaren. Der Flugmodus kombiniert so zwei Dinge in einem: Er reduziert die Strahlung auf ein Minimum und garantiert dir, dass dich so schnell keine Push-Benachrichtigungen erreichen. 😉 Wenn du also offline Zeit einplanst oder zu Bett gehst, nimm dir den Flugmodus zur Hilfe.

Die extra Zeit wird sich auszahlen und dir zu erhöhter Produktivität und Kreativität verhelfen. Die besten Voraussetzungen für dein erfolgreiches Startup!

Feedback, Vorschläge, Fragen? Schreib’s dir von der Seele an [email protected]!

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