Migräne: eine Krankheit, die nicht nur die physische Gesundheit, sondern auch emotionales sowie soziales Wohlbefinden beeinträchtigt – und das oft im Stillen. Den Millionen Kindern, die unter Migräne leiden, ein Ohr zu schenken, haben sich Nicola Filzmoser und Cornelius Palm zum Ziel gesetzt.

Cambridge, Großbritannien, Mai 2020 – Ein Lächeln erfüllt das Gesicht des zwölfjährigen Alex, als er Nicola Filzmoser und Cornelius Palm antrifft – die Mitbegründer von Happyr Health.

Wenn er beschreibt, dass sich seine Migräne “genau wie Kopf- oder Bauchschmerzen anfühlt, nur zehnmal so stark”, ist er noch bescheiden. Aufgrund seiner Erkrankung versäumt er tatsächlich etwa zwei Tage Schule pro Woche.

Alexanders Alltag ist, wie das Leben von 70 Millionen anderer Kinder im Schulalter, stark von Migräne betroffen und eingeschränkt. Diesen Zustand kennt auch Nicola seit ihrem sechsten Lebensjahr nur zu gut. Die neurologische Erkrankung Migräne ist eine der Hauptursachen für beeinträchtigte Lebensjahre (Global Burden of Disease Study, 2016). Da Kinder mit dieser chronischen Schmerzerkrankung aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus aus ihrer täglichen Routine gezwungen und der Unsicherheit ausgesetzt sind, verschlimmert sich die Situation nur noch. Viele Spezialkliniken sind geschlossen, Therapietermine wurden abgesagt. Die Folge: Digitale Ressourcen sind nun die einzige Zuflucht für verzweifelte Familien.

„Das Schlimmste ist, so viele Dinge zu verpassen. An einem Tag hat man Freunde, am anderen Tag nicht, weil man so viel in der Schule verpasst“, bedauert Alex. Durchschnittlich 10 Prozent aller Kinder leiden im Schulalter an Migräne. Über eine Million  Kinder sind das in Deutschland. Trotz dessen konzentrieren sich Forschung und Praktiker hauptsächlich auf die Behandlung von Erwachsenen. Doch nicht nur Erwachsene, sondern auch vor allem junge Migränepatienten und -patientinnen sowie ihre Familien sind durch die Krankheit in ihrem täglichen Leben stark beeinträchtigt. So fehlen Kindern bis zu 50 Prozent der Schulzeit. Durch die hohe emotionale Belastung erhöht sich nicht nur die Wahrscheinlichkeit Depressionen und Ängste zu entwickeln, sondern auch das Risiko einer stagnierenden Entwicklung des Kindes (Zernikow et al. 2012).

„Je früher man ein Problem behandeln kann, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Erfolg erzielt wird”, erklärt Professor Paul R Martin über Migräne bei Kindern. Der australische Migräne-Experte unterstützt das junge Unternehmen Happyr Health bei der Entwicklung ihrer App. Derzeit arbeiten die Gründer an der ersten Version. Kinder können durch diese mit einem Augmented-Reality-Avatar in einer sicheren und geschützten Umgebung sprechen und chatten. Anhand der Gespräche des Kindes sowie eines Eltern-Dashboards erkennt die App individuelle Migräne-Auslöser. „Auf der Grundlage dieses Migräne-Tagebuchs können wir psychologische Behandlungen innerhalb der Anwendung vorschlagen und an das Kind anpassen. Mit einem Team von Migräne-Experten und Psychologen werden wir  im ersten Schritt kognitive Verhaltenstherapie in Form von mobilen Spielen zur Verfügung stellen”, erläutert Cornelius Palm.
So offensichtlich wie heute war der Bedarf an digitaler Therapie noch nie. Hierfür spricht ebenfalls die Resonanz auf die Crowdfunding-Kampagne von Happyr Health – die App wird dringend benötigt. Das Team hat in nur 2 Wochen über 10.000 Pfund über Crowdfunder  eingesammelt. Mit diesen Einnahmen wird die erste mobile App Version von Happyr Health entwickelt. Bisher wurde das Projekt von 140 Personen unterstützt. Unterstützer können Gutes tun, auch wenn sie selbst nicht an Migräne leiden. So kann für £50 (rund 55€) ein Zugang für ein an Migräne leidendes Kind freigeschaltet werden. In Kollaboration mit dem National Migraine Centre in London stellt Happyr Health jungen Migränepatienten die Zugänge zur Verfügung.

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Über Happyr Health

Happyr Health wurde 2019 von Nicola Filzmoser und Cornelius Palm, zwei Studenten der Universität Cambridge, gegründet. Nach ihrem Studium und ihrer Startup Erfahrung in Österreich und Deutschland hat es die beiden nach England verschlagen. Aufgrund ihrer Geschichte mit chronischen Schmerzen in der Kindheit wollen die beiden Gründer Spielmechanismen und wissenschaftliche Forschung kombinieren, um junge Migränepatienten und -patientinnen zu unterstützen. Happyr Health ist erfolgreich Teil des Accelerate Cambridge-Programms an der Cambridge Judge Business School und hat kürzlich einen der renommiertesten studentischen Startup-Wettbewerbe weltweit (Cambridge University Entrepreneurs) in der Kategorie Software gewonnen.

Hier geht es zur Crowdfunding Kampagne von Happyr Health. 

Für weitere Infos und Updates von Happyr Health:

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