Die Bewerber, die am ehesten in das Stellenprofil passen, werden zum Jobinterview eingeladen. Für die Bewerber selbst, aber auch für die Arbeitgeber hat ein Bewerbungsgespräch viele Fallstricke. Fehler von beiden Seiten führen dazu, dass eine Seite von der anderen einen schlechten Eindruck gewinnt und der Kandidat nicht eingestellt wird. Es ist daher wichtig, die No-Go’s zu kennen und zu vermeiden. Arbeitgeber sollten sich gut vorbereiten, um einen angenehmen Eindruck zu vermitteln.

Beim Bewerbungsgespräch unbedingt zu vermeiden

Es gibt verschiedene No-Go’s, die von Arbeitgebern beim Jobinterview unbedingt zu vermeiden sind. Durch mangelnde Kenntnisse über Kandidatentrends, eine unangenehme Atmosphäre oder gar unzulässige Fragen verläuft das Bewerbungsgespräch oft erfolglos. Der Kandidat fühlt sich nicht wohl oder nicht ernstgenommen. Er gewinnt einen schlechten Eindruck vom potenziellen Arbeitgeber und tritt die Stelle möglicherweise nicht an, wenn das Unternehmen sich für ihn entscheiden sollte.

Kein Plan und einfach nur spontan

Führen Arbeitgeber das Gespräch unvorbereitet und nur spontan, vergessen sie mitunter die wichtigsten Fragen. Eine mangelnde Vorbereitung auf das Jobinterview spürt auch der Bewerber, wenn das Gespräch nicht flüssig läuft, der Arbeitgeber gerade nicht weiß, was er fragen soll, oder wenn die Organisation schlecht abläuft. Das kann sich beispielsweise darin äußern, dass der Arbeitgeber unter Zeitdruck steht und bestrebt ist, das Gespräch schnell hinter sich zu bringen. Der Bewerber bekommt den Eindruck, dass er nicht erwünscht ist oder nicht ernstgenommen wird. Vermeiden können Arbeitgeber eine solche Situation, indem sie

  • sich gut vorbereiten
  • sich Zeit nehmen
  • einen Fragenkatalog erarbeiten
  • dafür sorgen, dass das Interview nicht durch Geräusche oder Telefonanrufe gestört wird
  • wenn mehrere Mitarbeiter am Bewerbungsgespräch teilnehmen: festlegen, wer welchen Teil übernimmt.

Mangelnde Kenntnis der Kandidatentrends

Um zu wissen, wie sie ein Bewerbungsgespräch erfolgreich führen können, sollten Arbeitgeber unbedingt die Kandidatentrends kennen. Die Studie über Kandidatentrends informiert darüber, was Arbeitgeber wissen sollten. Dabei gilt es, die demografischen Daten der Bewerber zu kennen und zu verstehen. Wichtig ist auch Kenntnis über Faktoren, die Bewerber abschrecken. Transparenz ist beim Jobinterview gefragt, um eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.

<strong>No-Go's beim Bewerbungsgespräch:<br></strong><strong>Fehler, die beim Jobinterview unbedingt zu vermeiden sind</strong>
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Fragen, die beim Vorstellungsgespräch unzulässig sind

Leider passiert es immer wieder, dass Arbeitgeber im Jobinterview unzulässige Fragen stellen. Solche Fragen hinterlassen bei den Bewerbern einen schlechten Eindruck und müssen von ihnen nicht beantwortet werden. Unzulässig sind Fragen:

  • zur familiären Situation, beispielsweise Familienstand, Familienplanung, sexuelle Orientierung, bestehende Schwangerschaft oder Kinderwunsch;
  • zur gesundheitlichen Situation, beispielsweise über bestehende Krankheiten, Behinderungen, familiäre Häufung von Krankheiten;
  • zu privaten Einstellungen wie Religion, politische Orientierung, Partei- oder Gewerkschaftszugehörigkeit;
  • zu persönlichen Verhältnissen, beispielsweise finanzielle Situation, Vorstrafen, Schulden, Herkunft oder Privatleben allgemein.

Einige Fragen, die sonst unzulässig sind, dürfen Arbeitgeber nur dann stellen, wenn sie für den Job relevant sind. Eine Frau, die einen gewissen Körpereinsatz leisten muss, darf über eine bestehende Schwangerschaft befragt werden. Fragen nach Vermögensverhältnissen oder Schulden sind zulässig, wenn der Job den verantwortungsvollen Umgang mit Geld verlangt, beispielsweise bei Bankangestellten.

Atmosphäre ist unangenehm

Wird kein angemessener Raum für das Jobinterview gewählt, ist eine Geräuschkulisse beispielsweise durch Drucker vorhanden oder fühlt sich der Kandidat wie vor einer Prüfungskommission, ist die Atmosphäre für ihn unangenehm. Es gilt, den geeigneten Raum zu finden. Das muss nicht immer ein Büro sein. Auch ein Besprechungsraum ist geeignet, wenn er angenehm gestaltet ist. In jedem Fall sollte das Umfeld sauber und gepflegt sein. Das Interview sollte auf Augenhöhe erfolgen. Eine angenehme Atmosphäre besteht auch, wenn der Kandidat den Eindruck gewinnt, dass sich der Arbeitgeber gut vorbereitet hat.

Smalltalk statt konkreten Fragen

Smalltalk ist ein wichtiger Türöffner bei einem Bewerbungsgespräch, denn es schafft eine Vertrauensatmosphäre. Allerdings ist zu viel davon ein No-Go, denn schnell kann sich der Bewerber nicht ernstgenommen fühlen oder den Eindruck gewinnen, dass der Arbeitgeber in seine Privatsphäre eindringen will. Bewerber wissen es zu schätzen, wenn ihnen viele konkrete Fragen gestellt werden, die den Job betreffen. Berufserfahrung, Qualifikationen und Gründe, warum der Bewerber gerade diesen Job haben möchte, gehören dazu. Allerdings sollten sich Arbeitgeber mit zu vielen Informationen über sich selbst zurückhalten.





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