Auch Gründerfreunde ist wie immer up to date und startet am Samstag, den 6. Februar 2021, um 11 Uhr mit dem ersten Gründerfreunde-Frühstück auf Clubhouse. Das Thema lautet: Business trotz Pandemie! Wie geht es euch? Wir freuen uns auf eure rege Teilnahme!
Seit Mitte Januar ist der amerikanische Clubhouse Hype auch in Deutschland angekommen.
Wir erklären euch in diesem Artikel, was Clubhouse ist, was Clubhouse kann, wie Clubhouse funktioniert und welches Potential Clubhouse für Startups und Gründer*innen mit sich bringt. Ein ultimativer Clubhouse Ratgeber für Neu-Clubhouser*innen.
Die Social-Network-App wurde vom amerikanischen Unternehmen Alpha Exploration Co. entwickelt, hinter der Firma stehen der Stanford-Absolventen und ehemalige Pinterest-Mitarbeiter Paul Davison und der ehemaligen Google-Mitarbeiter Rohan Seth.
Die App startete im Frühjahr 2020 und erlebte in den USA alsbald einen Hype, in Deutschland geschah dies dann Anfang Januar 2021, nachdem Podcast-Moderatoren Philipp Klöckner und Philipp Gloeckler zum gegenseitigen Einladen aufgerufen hatten und viele deutsche Influencer in der Social App aktiv wurden.
Netzwerken und Marketing via Clubhouse App zu betreiben, bietet gerade für Junggründer*innen und Startups eine tolle und kostengünstige Gelegenheit.
In den nachfolgenden Zeilen erfahrt ihr alles, was ihr bei Clubhouse beachten müsst und wie ihr ihn optimal für Netzwerken, Marketing und Zielgruppen-Kommunikation nutzen könnt.
Was ist bzw. kann die Clubhouse Social-App?
Clubhouse ist eine Handy-App, die zum sozialen und informellen Austausch entwickelt wurde. Hier kann man verschiedenen virtuellen “Räumen”, sogenannten Clubhouse Rooms beitreten und interessanten Gesprächen lauschen und hat Gelegenheit, selbst Fragen zu stellen. Das Besondere an der App ist, dass es eine reine Audio-App ist.
Man könnte Clubhouse also als interaktive Live-Podcast-Runde bezeichnen, die Gespräche werden von ein oder mehreren Moderatoren geführt, die Experten zu bestimmten Themen befragen, und man hat als Appnutzer*in die Chance “aufs Podium” geholt zu werden, um seine eigene Frage live zu stellen. Danach wird man vom Podium wieder zu den Zuhörer*innen zurückversetzt.
Dadurch, dass Clubhouse sich rein auf Audio-Aufnahmen beschränkt, erfolgt in dieser App eine ganz andere Präsentation als in den gewöhnlichen Social-Media-Apps. Es dreht sich viel um spezifisches Fachwissen und Networking – da es nur auf die Stimme beschränkt ist, kann man bequem und ständig, von überall und in jeder Situation mithören und Fragen stellen. Ganz gleich, ob man gerade kocht, auf der Couch chillt oder sich im Badezimmer befindet.
Der Fakt, dass man in jeder Situation mithören und mitsprechen kann, ist ein Grund des Clubhouse-Sucht-Potentials. Andersrum waren gerade Anfang Januar viele bekannte Persönlichkeiten wie etwa Thomas Gottschalk oder Gerhard Schröder in Clubhouse Rooms aktiv – ziemlich verlockend, Prominenten “audionah” Fragen stellen zu können.
Ein weiteres Sucht-Potential bietet die Tatsache, dass geführte Gespräche nicht aufgezeichnet werden und man live dabei sein muss, um sie nicht zu verpassen. Dies hat zufolge, dass manche wohl stundenlang zuhören, um “ja nichts Bedeutendes” zu versäumen, dies wird als Fear-of-missing-out-Effekt (FOMO) bezeichnet.
Andersrum dadurch, dass es nicht aufgezeichnet wird, trauen sich sowohl Gäste wie auch Zuhörer*innen viel mehr aus ihrer Komfortzone und so finden Talks statt, die sonst wohl nicht in dieser Form stattgefunden hätten.
Aber Achtung: Mittlerweile tummeln sich zahlreiche Medien in den Clubhouse Rooms, hören zu und berichten leidenschaftlich gern darüber.
Räume kann jede*r beliebig viele eröffnen, diese verschwinden nach Ende des Gesprächs. Es besteht auch die Möglichkeit einen Club zu eröffnen, der Bestand hat und den andere Follower folgen können. Vor der Eröffnung eines Clubs, sollte man sich gründlich das Thema überlegen, denn pro User*in werden aktuell nur 1 bis 2 Clubs von Clubhouse genehmigt.
Clubhouse Exklusivität – Was hat es mit den Clubhouse Invites auf sich?
Zurzeit ist Clubhouse App nur für iOS-Betriebssysteme, sprich nur für Iphone/Ipad Nutzer*innen verfügbar (Gerät muss mindestens mit iOS 13.6 kompatibel sein). Android Nutzer haben aktuell noch nicht die Möglichkeit, die Clubhouse App zu nutzen.
Zudem kann man der Clubhouse App nur beitreten, wenn man von einem anderen Clubhouse Mitglied eingeladen wird, also ein Clubhouse Invite erhalten hat. Selbstverständlich sind die Einladungen, die ein Clubhouse Mitglied versenden kann, streng limitiert. Somit ist der Hype um Clubhouse wohl auch etwas auf das Elite-Gefühl zurückzuführen. Etwas, das nicht einfach und nicht sofort für jede*n zu bekommen ist, ist stets begehrlicher.
Bleibt natürlich die Frage offen, ob es einfach eine clevere Marketingstrategie von Clubhouse ist, oder doch die offizielle Clubhouse Begründung, die App und das Clubhouse Netzwerk langsam entwickeln zu lassen, um Fehler besser korrigieren zu können und den wachsenden Anforderungen besser nachkommen zu können.
Für wen ist die Clubhouse App geeignet?
Aktuell tummeln sich viele Elite-Persönlichkeiten, Prominente, Politiker*innen, Journalist*innen und Unternehmen in der Clubhouse App. Viele Unternehmen in der Tech-Branche, Beratungscoaches und unterschiedliche Kreative bieten ihr Know-how an und berichten von den aktuellen Entwicklungen und Trends. Es gibt Talks mit Politikern, Startup-Experten oder auch Writing-Clubs.
Das Angebotsfeld und die Herkunftsbranche der Clubhouse Mitglieder wird aktuell gerade immer breiter und bunter. Clubhouse bietet interessante Informationen, Learnings und die Möglichkeit sich zu vernetzen und seine Zielgruppe anzusprechen und vor allem auch mit seiner Zielgruppe zu sprechen.
Clubhouse Räume eröffnen und leiten
Viele Selbstständige, Startups und Unternehmen haben das große Potenzial von Clubhouse für sich entdeckt oder sind gerade dabei Clubhouse Strategien zu entwickeln.
Denn bei einem Clubhouse Room kann es sehr schnell zu einer hohen Anzahl von interessierten Zuhörer*innen kommen. Dies hat natürlich zum einen damit zu tun, dass es (gerade im deutschsprachigen Raum) noch nicht so viele Clubhouse-Talks gibt und zum anderen durch eine clevere Follower-Verbreitungs-Strategie.
Eröffnest du einen Club-Talk bekommen alle deine Follower eine Meldung, tritt einer deiner Follower bei, bekommen wiederum all seine Follower Bescheid. Dies kann dazu führen, dass sich innerhalb kürzester Zeit viele Zuhörer*innen in deinem Talk befinden. Aktuell auf 5.000 Menschen pro Club beschränkt.
Ein Clubhouse Room ist schnell eröffnet, hier ist jedoch eine Vorplanung gefragt.
Worum soll es in meinem Talk gehen, bin ich auf eventuelle Fragen und Rundherum-Knowledge vorbereitet und welche Gäste lade ich gegebenenfalls zum Talk ein?
Es ist also wichtig, sich ein Grundgerüst des Ablauf-Gespräches zu überlegen. Am besten führt man den Talk mit zwei, drei Moderatoren. Ein Hauptredner, ein Co-Moderator, der auf den Ablauf achtet und den Hauptmoderator bei Verzettelung wieder zum Thema zurückführt und ein dritter “stummer” Moderator der Zuhörer*innen aufs Podium zur Fragestellung stellt und wieder entfernt.
Grundsätzlich gilt es bei Clubhouse-Talks auf alles vorbereitet zu sein, darauf, dass keiner Fragen stellt und darauf, dass auf einmal ein Prominenter Gast ist und dein Room virtuell aus allen Nähten platzt. Am besten kommuniziert man mit seinen Co-Moderatoren via einen zweiten stummen Kanal, z.B. Clubhouse App am Handy und stummgeschalteten Chat am Laptop.
Als Zuhörer*in eines Clubhouse Talks kann man mit virtueller Handhebung signalisieren, dass man etwas sagen möchte. Ein*e Moderator*in kann einen dann auf die Clubhouse Stage bringen und man bekommt die Möglichkeit etwas zu äußern oder zu fragen. Das Mikrofon der Zuhörer*innen wird erst aktiviert, wenn man auf die Stage befördert wird. Danach kann man die Stage eigenhändig wieder verlassen oder wird von den Moderatoren wieder “zurück ins Publikum gesetzt”. Als Moderator*in kann man das Publikum auch gezielt ansprechen und mit “Invite to speak” einladen, sich zu dem Thema zu äußern.
Zudem sollte ein*e Clubhouse Moderator*in beachten, dass ein Clubhouse Meeting keine Podcast Folge ist, der man von Anfang bis Ende lauscht: Ständig stoßen neue Zuhörer*innen dazu, andere entfernen sich wieder oder switchen zwischen mehreren Clubhouse Talks. Hier gilt neben dem aussagekräftigen Clubhouse Room Titel, das neue Publikum immer wieder abzuholen. Kurz und prägnant, um das Stammpublikum nicht zu nerven.
Die meisten Clubhouse Talks sind mit einer Länge von 1 Stunde angelegt, die meist jedoch überschritten werden.
Clubhouse – Datensicherheit?
Die amerikanische Drop-in-Audio-Chat-App Clubhouse wird von einigen bezüglich Datensicherheit kritisiert, denn die App entspricht nicht der deutschen bzw. EU-DSGVO.
Gespräche können von der App temporär aufgezeichnet werden – verschlüsselt, um im Nachhinein bei missbräuchlichem Verhalten/Beschwerden analysiert werden zu können. Des Weiteren kann man der Clubhouse App Zugriff auf sein Adressbuch geben, somit bekäme Clubhouse auch Kontaktdaten von Nicht-Clubhouse-Nutzer*innen, die ihre Daten nicht explizit freigegeben haben. Clubhouse registriert unter anderem, wenn ein*e Nicht-Clubhouse-User*in viele Clubhouse-User-Freund*innen hat.
Die Daten der Clubhouse-User können ebenfalls für Werbe- und Marketingzwecke an Dritte weitergegeben werden.
Ob man aus diesen Angaben Bauchschmerzen bekommt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Der Hype um Clubhouse tut es zumindest keinen Abbruch und auch viele Prominente nutzen die beliebte Talk-App. Wem es ausreicht die App eingeschränkter zu nutzen, kann diverse App-Einstellungen auch deaktivieren, wie z.B. Adressbuch-Freigabe.
Clubhouse – Konkurrenz Apps
Clubhouse hat angekündigt ihre App zukünftig auch für Android-Nutzer*innen zu öffnen, eine offizielle Bestätigung ist aber noch ausständig.
Natürlich schläft auch die Konkurrenz nicht, zum Beispiel gibt es bereits die von Berlinern entwickelte App Dive, die sowohl für iOs wie auch für Android nutzbar ist. Das Konzept ist dem von Clubhouse sehr ähnlich, auch hier benötigt man erst eine Einladung, um loszustarten. Die Zielgruppe von Dive soll im Gegensatz zur Clubhouse jedoch auf Tech-Begeisterte und Gründer*innen konzentriert sein, die breite Masse und Instagrammer*innen sollen nicht angesprochen werden.
Der Hype liegt aktuell bei Clubhouse, Dive könnte aufgrund der deutschen und EU-konformen Datenschutzgesetzen punkten. Wer sich am Ende durchsetzen wird, steht noch in den Sternen.
Clubhouse Trend Entwicklung Fazit
Ob der Clubhouse Trend anhaltet, oder wie sich die App oder Klon-Apps weiterentwickeln, wird die Zeit zeigen. Jedenfalls verbirgt sich aktuell großes Potential in Clubhouse hinsichtlich Netzwerk, Learnings und Zielgruppen-Kommunikation.
Auffallend ist auch, dass viele Clubhouse-Influencer (prominente Sprecher) eher um die 40 sind und mit kompaktem Allgemeinwissen und spezifischen Fachwissen, sowie angenehmer Sprechstimme überzeugen. Ein willkommener Ausgleich zu Insta-Bildern, die durchtrainierte Mittzwanziger in ihren Luxus-Reisen und mit ihrem Luxus-Essen zeigen.
Gründerfreunde interessiert aktuell vor allem, wie es euch, den Startups in Zeiten von Corona geht. Nehmt an unserem Gründerfreunde-Frühstück auf Clubhouse, am Samstag, den 6. Februar 2021, um 11 Uhr teil. Das Thema lautet: Business trotz Pandemie! Wie geht es euch? Wir freuen uns auf eure rege Teilnahme!
Zukünftig wird Gründerfreunde regelmäßig auf Clubhouse vertreten sein, um mit Experten und Gründer*innen über alles sprechen, was ein Startup-Herz beschäftigt.