Wer ein Unternehmen gründen möchte, muss viele Faktoren beachten und genau überdenken. Neben der im Mittelpunkt stehenden wettbewerbsfähigen Geschäftsidee ist es wichtig, rechtliche Absicherungen und Regelungen zu kennen, um potenzielle Probleme zu vermeiden.

Bei der Gründung sind also eine Reihe Entscheidungen zu treffen. Auch amtliche Formalitäten und entsprechende Details können eine entscheidende Rolle für das reibungslose Funktionieren spielen.

Um all dies umzusetzen, sollten sich Unternehmer gleich zu Beginn einige Fragen stellen. Welche Gesellschaftsform ist die passendste? Was ist ein Verpackungsregister? Und wie kann das Start-up finanziell abgesichert werden?

Rechtliche Voraussetzung – Was muss bei der Gründung eines Unternehmens beachtet werden?

GbR, UG oder GmbH: Welche Gesellschaftsform ist sinnvoll?

Es gibt viele Faktoren, die bei einem Blick auf die verschiedenen Gesellschaftsformen und der Entscheidung, welche Rechtsform für die Selbstständigkeit und das Unternehmen die sinnvollste ist, berücksichtigt werden müssen. Gründer können aus zahlreichen Gesellschaftsformen wählen.

Zwar überwiegt in der Praxis das Einzelunternehmen, aber auch Personen- und Kapitalgesellschaften können je nach den individuellen Gegebenheiten potenziell infrage kommen.

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht regelmäßig Analyseberichte, welche zeigen, dass acht von 10 Gründungen entweder als Einzelunternehmen oder als freiberufliche Tätigkeit erfolgen. Zu den relevantesten Unternehmensformen für Gründungen gehören ganz grundsätzlich die GbR, UG und GmbH:

  • Die GmbH ist als Gesellschaftsform beliebter als die GbR und bietet dem Unternehmer eine gewisse Sicherheit. Das Thema Haftung spielt bei einer GmbH eine entscheidende Rolle. Sie ist, wie der Name „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ bereits vermuten lässt, eingeschränkt.
  • Die UG wird sehr oft verwendet und ist beliebter als die Limited.
  • Ebenfalls häufig nutzen Gründer die Gesellschaftsform GmbH & Co. KG – direkt nach der UG.
  • Die Gesellschaftsformen KG oder OHG werden hingegen vergleichsweise selten für eine Gründung gewählt.

Was ist ein Verpackungsregister?

Unternehmen, die ein Produkt auf den Markt bringen, müssen Weiteres beachten. Im ganzen Europaraum gilt, dass der Hersteller eines Artikels auch für die Verpackung die Produktverantwortung im Sinne von Vermeidung, Wiederverwendung und Verwertung übernimmt. Um dies umzusetzen, müssen Firmen sich bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) registrieren.

Die ZSVR fungiert als beliehene Behörde und überwacht Unternehmen und Hersteller, die vom Verpackungsgesetz betroffen sind. Diese müssen Menge und Materialart der lizenzierungspflichtigen Verpackungen angeben. So kann jederzeit eingesehen werden, welche Verpackungsmengen bei welchem dualen System lizenziert wurden. Dieser Schritt sorgt für ein hohes Maß an Transparenz beim Thema Verpackungen.

Wie kann ich mich beim Finanzamt anmelden?

Ein weiterer Schritt bei der Unternehmensgründung ist das Anmelden beim zuständigen Finanzamt. In diesem Rahmen wird nach Ausfüllung eines Fragebogens eine Steuernummer vergeben, die bei nahezu allen späteren Rechnungen (außer Kleinbetragsrechnungen) angegeben werden muss.

Ebenso wird sie für die Abrechnung von Umsatzsteuer sowie Gewerbe- und Körperschaftsteuer benötigt. Dabei unterscheidet die Steuernummer sich ganz grundsätzlich von der Steuer-Identifikationsnummer.

Während jeder Mensch nach der Geburt eine eindeutige Steuer-Identifikationsnummer bekommt, welche unter anderem bei der Einkommenssteuererklärung oder einer Lohnabrechnung angegeben wird, steht eine Steuernummer immer für ein Unternehmen. Letztere ändert sich zudem, wenn eine Firma umzieht und somit in den Zuständigkeitsbereich eines anderen Finanzamtes fällt.

Was sind gewerbliche Schutzrechte?

Unter den Begriff des gewerblichen Sonderschutzrechts fallen markttechnische und geistige Leistungen. Da diese Rechte zu den absoluten Rechten zählen, stehen sie unter dem Eigentümerschutz. Das Urheberrecht gehört jedoch nicht zu den gewerblichen Sonderschutzrechten.

Die gewerblichen Schutzrechte lassen sich in mehrere Kategorien einteilen. Zum einen gibt es die technischen Schutzrechte wie zum Beispiel Patente oder Sortenschutzrechte. Zudem gibt es ästhetische Schutzrechte wie Geschmacksmuster oder spezielle Schriftzeichen.

Darüber hinaus existieren Halbleiterschutzrechte, zu denen Markengesetzte gehören, die Aspekte wie die Markenidentität, Influencer-Marketing oder den Schutz der Handelsmarke umfassen.

Ebenfalls unter die gewerblichen Sonderschutzrechte fallen Lizenzen und damit Lizenzgebühren. Viele der obengenannten Bereiche wie Markennamen und Lizenzverträge haben gleichzeitig einen direkten Bezug zum Urheberrecht – es besteht also eine gewisse Verbindung zwischen den beiden Bereichen.

Worauf sollten Unternehmer darüber hinaus achten?

Bei der Unternehmensgründung ist nicht nur die direkte Ausführung wichtig. Darüber hinaus müssen weitere Punkte unbedingt beachtet werden. Einer dieser Aspekte ist die richtige Vorbereitung der Gründung. Hierfür ist es sinnvoll, eine entsprechende Checkliste anzufertigen und Schritt für Schritt abzuarbeiten. Diese Liste sollte verschiedene Faktoren enthalten, unter anderem gehören dazu:

  • die Kreditwürdigkeit bei Banken
  • Rücklagen für Steuern
  • realitätsentsprechende Vorstellungen des Marktes
  • Unternehmensziele wie der angepeilte Gewinn

Die Vorbereitung sollte eine weitere Einsicht in den Markt und aktuelle Kundenpräferenzen sowie zusätzliche Sicherheit und Infrastruktur als Resultat mit sich bringen. Im Idealfall führt die richtige Planung durch eine sinnvolle Risikovorbeugung von Beginn an zu einer Ersparnis von Zeit und Geld. Außerdem sollten Unternehmer in einigen Bereichen die professionelle Beratung eines Experten hinzuziehen. So kann ein Steuerberater eine gute Hilfestellung leisten, was dem Gründer wiederum mehr Zeit und Freiraum gibt, sich auf andere wesentliche Punkte der Unternehmensgründung zu konzentrieren.

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