Eine unkomplizierte, schnelle Art, Menschen für deine Idee zu gewinnen, bekannter zu werden und die Finanzierung für dein Startup unter einen Hut zu bringen? Crowdfunding und Crowdinvesting können eine passende Antwort für dich sein! Was es genau damit auf sich hat, erklären wir dir heute im Detail.
Crowdfunding – Bares für deinen Erfindergeist
Ein Ort für Erfinder. Ein Ort, an dem Ideen Leben eingehaucht werden, sie ihrer Realisierung zum Greifen nahe stehen und Menschen inspirieren – zu investieren, natürlich. Ohne, dass große Gewinne oder Firmenanteile an Investoren abgegeben werden müssen, erlauben diverse Portale wie Kickstarter oder Startnext die online Veröffentlichung deiner Projekte. Und das ganz ohne Startbudget! Ziemlich praktisch, oder?
Im Konkreten sieht das so aus: Du präsentierst deine Idee der breiten Masse und gibst Begeisterten die Möglichkeit, dich finanziell bei der Umsetzung zu unterstützen. Für Verbraucher ist es interessant, die Chance zu bekommen an etwas mitzuwirken, dass so noch gar nicht existiert. Natürlich sind nicht nur selbstlose Wohltäter unter den Unterstützern. Besonders interessant wird es, wenn kleine “Belohnungen” für die Spenden ausstehen. Sinnvoll ist es hier, die Geschenke je nach Beitragsmenge zu staffeln. Dazu kann zum Beispiel eins der fertigen Endprodukte verschickt werden, sobald es hergestellt ist.
Das Crowdfunding wird manchmal mit dem sogenannten Crowdsourcing verwechselt. Der Unterschied liegt hier schlichtweg darin, dass letzteres alles umfasst, was die Öffentlichkeit außer Geld anbieten kann (Dienstleistungen, Informationen, Ideen, etc.).
Das Tolle am Crowdfunding liegt auf der Hand: Normale Bürger können sowohl die benötigte Finanzierung für ihre Idee bekommen, ohne die primäre Eigentümerschaft dafür aufgeben zu müssen, als auch mit wenig Geld in tolle Projekte investieren. Das Crowdfunding öffnet so die Türen des ökonomischen Erfolgs auch anderen Schichten als nur den Privilegierten mit Vitamin B, mehr Geld o.ä.
Trotzdem sind die Kosten für die Umsetzung einer Idee nicht von der Hand zu weisen, und um ein Startup nachhaltig aufzubauen, braucht es mehr als ein paar Hundert Euro. Von Seiten des Geldgebers ist es insofern blöd, dass diesem nach der erfolgten finanziellen Unterstützung kein Anspruch auf weitere Beteiligung an zukünftigen Erfolgen des Initiators zusteht.
Hier setzt das Crowdinvesting an.
Crowdinvesting – Konsumenten werden zu Investoren
Beim Crowdinvesting liegt der Fokus darauf, am zukünftigen finanziellen Erfolg des Startups teilzuhaben – dies wird durch Portale wie Seedmatch dem Normalbürger zugänglich gemacht. Früher war dies ebenfalls nur ein Privileg einflussreicher Menschen.
Das “partiarische Nachrangdarlehen” ist die verbreitetste Form des Crowdinvesting und lehnt an sich sehr stark an das herkömmliche Investment an: Die Investoren geben dem Startup ein nachrangig haftendes Darlehen, das nach der Vertragslaufzeit an diese zurückgezahlt werden soll. Attraktiv ist dies für Investoren, da sie zusätzlich noch von künftigen Gewinnen profitieren. Allerdings bestehen beim Crowdinvesting keine Mitspracherechte, was wiederum interessant für uns Gründer sein kann. Schließlich hat niemand Lust dazu, mit gebundenen Händen seine Ideen in die Tat umzusetzen, stimmt’s?
So kannst du dir dein eigenes Kapital besorgen, auch wenn Banken, Venture Capital und Business Angels als Finanzierungspartner ausscheiden. Außerdem werden keine oder zumindest viel weniger Sicherheiten benötigt, als wenn du beispielsweise auf eine Fremdfinanzierung durch eine Bank setzt. Blöd ist natürlich trotzdem, dass du dich und dein Startup bei erfolgtem Crowdinvesting an Verpflichtungen bindest. Du musst mit deinen Investoren in Kontakt bleiben, was Aufwand, Zeit und letztlich auch Geld bedeutet. Außerdem reicht beim Crowdinvesting eine Idee alleine meist nicht aus. Für gewöhnlich ist eine (zumindest geplante) UG oder GmbH Anmeldung erforderlich.
Falls dein Startup im Medizinbereich richtig durchstartet, ist aescuvest die richtige Anlaufstelle für dich im Crowdinvesting.
Okay – ich bin dabei! Wie man seine Crowdfunding oder Crowdinvesting Kampagne startet
Vielleicht ist das bisschen Geld, das bei solchen Aktionen über die Bühne kommt, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Schließlich bedarf es viel Vorbereitung und Planung deiner Kampagne. Letztlich gibt es keine Garantie, dass du Erfolg hast. Aber gibt es die denn überhaupt jemals? 😉
Sowohl durch das Crowdfunding als auch durch das Crowdinvesting bekommst du gleich zu Beginn deines Startups eine Rückmeldung des Marktes – denn es investieren die, die deine umgesetzte Idee bei fertiger Umsetzung selbst konsumieren. So kannst du auf beide Weisen herausfinden, ob dein Projekt überhaupt Anklang findet, was funktioniert und wo du dich noch verbessern musst, um deinen Traum erfolgreich zu gestalten.
Der erste Eindruck zählt – das wissen wir alle. Bevor du dich also auf eben genannten Portalen registrierst und kühn deine Idee ins Netz schreist, musst du noch ein wenig Zeit mit der Vorbereitung verbringen. Das bedeutet: Entwickle dein Ideen/Startup-Pitch mit Präsentationsvideo, in dem du deine Vision erklärst und bestenfalls deinen Prototyp vorstellst. Weiterführende Informationen, Hintergründe und Ziele sowie eine Erklärung deines (vergangenen und zukünftigen) Arbeitsprozesses mit einem Zeitplan zur Entwicklung bauen das Fundament einer funktionierenden, erfolgreichen Crowdfunding oder Crowdinvesting Kampagne. Kleiner Tipp: Viele Menschen investieren vielmehr in dich, also in deine Erscheinung und deine Ausstrahlung, als in deine Idee. Deshalb: lege besonderen Wert auf deine sympathische, kompetente und motivierte Erscheinung in Text und (bewegtem) Bild. Zeig dich von deiner besten Seite, dann bekommst du auch die besten Resultate!
- Mache dir einen ultimativen Gameplan. Vielleicht beginnst du erstmal mit einer Mindmap, die du die kommenden Tage immer wieder unter die Nase hältst, verbesserst und optimierst, bis sich eine klare Struktur aufzeigt. Merke dir: Du willst das Vertrauen deiner zukünftigen Investoren gewinnen – das erreichst du nur über ein überzeugendes Maß an Authentizität. Gestalte deine Vision transparent, leicht nachvollziehbar und verständlich.
- Verdeutliche deine unschlagbare Motivation – so wissen deine zukünftigen Investoren, dass sie ihr Geld gut anlegen und auf Gewinne zählen können. Warum ist die Welt mit deinem Projekt bzw. der Realisierung deiner Idee besser dran? Was macht sie so besonders und unentbehrlich? Weshalb hat sie so viel Potenzial?
- Bevor es ans Crowdfunding oder Crowdinvesting geht: Mach dich bekannt! Vor allem Onlinepräsenz punktet heutzutage mehr denn je. Der hohe Wettbewerb verlangt danach, dass du Mitstreitern stets einen Schritt voraus bist – vom Know-How einer innovativen Werbeagentur zu profitieren, die sich im Online-Marketing auskennt, ist daher auch eine sinnvolle Investition. Schalte möglichst viele Kanäle auf Social Media und verstärke das Vertrauen deiner zukünftigen Unterstützer in deine Kompetenz. So steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Investoren mit mehr Geld auf dich aufmerksam werden.
- Gestalte eine Investition attraktiv! Zeige der Welt, inwiefern sie davon profitieren werden, dir etwas aus ihrer eigenen Tasche zuzustecken. Mache deutlich, welche Gewinne sie sich erhoffen können und/oder verspreche Geschenke.
- Wie du schon merkst – Präsentation ist das A und O. Deshalb ist es so wichtig, dass du dieser besonders viel Aufmerksamkeit schenkst, vor allem zu Anfang, wenn du noch nichts Handfestes vorweisen kannst. Ein paar Anstöße, über die du dir Gedanken machen solltest:
- Definiere deine Zielgruppe: Versetze dich in die Lage der Besucher deiner Projektseite. Was habt ihr gemeinsam? Bei welchen Punkten kannst du adaptieren? Antworten auf diese Fragen bringen beide Seiten auf Augenhöhe und sorgen für mehr Authentizität. Mache dir aber auch Gedanken darüber, worauf ein potentieller Investor Wert legt. Worauf würdest du zuerst schauen, wenn du in ein Projekt investieren wolltest? Was würde für dich einen ausschlaggebenden Faktor darstellen, eine Investition nicht zu tätigen?
- Erstelle hochwertige (!) Bilder und Videos, um nicht nur das Interesse potentieller Investoren zu wecken, sondern auch Begeisterung für deine Idee zu entfachen.
- Zeige den Mehrwert für die Welt, den dein umgesetztes Projekt bringen wird. Welche Probleme wird es zu lösen imstande sein?
Achte aber trotz aller notwendigen Planung darauf, auch ins Machen zu kommen. Letztlich folgen erst dann die wahren Resultate und du kommst nicht dazu, dich zu sehr zu verzetteln. Hast du Angst, zu scheitern? Keine Sorge – das ist nichts besonderes. So geht es allen am Anfang. Solltest du Fehler machen, lernst du aus ihnen und verbesserst dich – das macht Wachstum aus. Wage es einfach mal! Und lass die Finanzierung nicht deine Hürde sein. Wir haben noch mehr Tipps zur nebenberuflichen Gründung, zu Förderkrediten und zur Startup-Finanzierung, die dir auf alle Fälle weiterhelfen werden, um dein Startup auf die Beine zu stellen! Heutzutage gibt es auch die Möglichkeit dazu, über Kryptowährungen sein Startup zu finanzieren, indem man ein Security Token Offering, kurz STO, durchführt. Es bestehen viele Parallelen zum normalen Crowdfunding. Bei weiteren Fragen wendet euch bitte an spezialisierte Unternehmen.
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