Wir befinden uns in einer Zeit, in der vieles schnelllebig ist. Hauptsache man bekommt etwas billig und schnell. Das wirkt sich, realistisch gesehen, auf lange Sicht immens auf den Planeten und unsere Gesellschaft aus. Massenproduktion und Global-Warming sind dabei nur zwei Schlagwörter von vielen. In einer Zeit wie dieser, ist es deswegen umso wichtiger vorausschauend zu denken und Grundsteine für die Zukunft und nachfolgende Generationen zu legen. Das beginnt für Unternehmer*innen bereits bei der Gründung. Doch wie genau richtet man sein Unternehmen nachhaltig aus und worauf muss man dabei achten?
Nachhaltigkeit: Eine Definition
Sucht man nach der genauen Bedeutung von Nachhaltigkeit, stößt man überwiegend auf die Begriffe Beständigkeit und Kontinuität. Forscht man weiter, wird deutlich, dass gerade bei nachhaltigen Unternehmen besonders viel Wert auf ökonomische, ökologische und gesellschaftlich-soziale Ressourcen gelegt wird. Beziehst Du dies auf die Gründung Deines eigenen Unternehmens, heißt das im Klartext: Vorausschauendes Denken und Planen. Denn ein Unternehmen sollte im Idealfall beständig und nicht kurzlebig sein. Auf den ersten Blick scheint es oft so, als würde Nachhaltigkeit mehr Kosten verursachen, als Gewinn einzubringen. Auf lange Sicht ist jedoch das Gegenteil der Fall. Denn, wer nachhaltig und vorausschauend plant spart sogar Geld. Dementsprechend spielen die sparsame Verwendung von Ressourcen und das soziale und umweltfreundliche Wirtschaften eine große Rolle.
Worauf Du bei nachhaltiger Gründung achten solltest
Zunächst solltest Du Dich fragen, nach welchen Werten Du Dein Unternehmen ausrichten möchtest. Wenn Du weißt wofür Du stehst und dies dementsprechend vertrittst, gewinnst Du Vertrauen bei potentiellen Investoren und Kunden. Es sollte Dir nicht nur darum gehen mit einem nachhaltigen Unternehmen reich zu werden, nur weil dies gerade dem Trend entspricht. Ambivalenz und Doppelmoral kommen bei niemandem gut an. Kontinuität wird hier großgeschrieben. Es reicht nicht nur in einem Bereich nachhaltig zu sein. Wenn Du zum Beispiel damit wirbst, dass Du Deine Mitarbeiter im Büro fair bezahlst, aber Deine Produkte in China möglichst billig bestellst, hast Du noch lange kein nachhaltiges Unternehmen.
Der Grundstein: Eine nachhaltige Geschäftsidee
Bevor Du ein Unternehmen gründest, brauchst Du selbstverständlich eine Idee. Wenn Du ein nachhaltiges Unternehmen gründen möchtest, ist es natürlich selbstverständlich, dass die Idee ebenfalls nachhaltig sein und in bestimmten Bereichen ökologische oder soziale Probleme angehen sollte. Wenn Du also eine solche Idee hast, prüfe sie. Erzähle zwei oder drei Personen davon, um zu sehen, wie die Idee ankommt und ob sie auch wirklich Sinn ergibt. Hast Du Deine Idee geprüft, ist es sinnvoll einen Businessplan zu entwickeln. Dabei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Die Finanzierung ist dabei nur der Anfang. Förderprogramme, Venture Fonds oder Crowd Funding bilden hier z.B. nachhaltige Finanzierungsmöglichkeiten. Ebenso wichtig ist ein Alleinstellungsmerkmal. Was hebt Dich und Dein Unternehmen von der Masse ab? Was macht es besonders? Um auf lange Sicht beständig zu sein, solltest Du ebenfalls realistisch kalkulieren, wozu Du allein in der Lage bist und wo Unterstützung angebracht und sinnvoll ist. Alles allein zu machen spart vielleicht Geld, kann allerdings schnell Schwierigkeiten hervorrufen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist finanzielle Planung. Suche Dir eventuell eine Bank, die für Nachhaltigkeit steht und auf Unternehmer ausgerichtet ist.
Es fängt bei Mitarbeitern an
Auch wenn das sparsame und umweltfreundliche Verwenden von Ressourcen eine große Rolle spielt, sollte man die treibende Kraft eines Unternehmens nicht vergessen: Die Mitarbeiter. Faire Bezahlung legt dabei den Grundstein. Genauso wichtig ist es aber, ihnen stetig Fortbildungsmöglichkeiten zu bieten und darauf zu achten, dass sie nicht ausbrennen. Wir kennen es alle: Gerade in der Gründungsphase muss viel Zeit investiert werden, dabei kann man schnell die eigenen Kräfte aus den Augen verlieren. Umso wichtiger ist es, gute Arbeit seiner Mitarbeiter wertzuschätzen und darauf zu achten, dass eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben gehalten wird. Gesunde Kommunikation und eine gute Arbeitsatmosphäre im Team sind dabei nicht zu unterschätzen. Zunächst mag das mehr kosten, jedoch sorgt dies langfristig für ein sicheres Umfeld und loyale Angestellte. Ebenso wichtig ist es, dass Deine Mitarbeiter Deine Idee und die Werte des Unternehmens vertreten.
Innerliche und äußerliche Nachhaltigkeit
Du kannst zwar nach außen hin nachhaltig wirken und damit werben, aber wenn das im Unternehmen hinter den Kulissen anders aussieht, sickert das schnell durch. Achte also darauf, faire und möglicherweise recycelte Produkte zu verwenden. Suche Dir Deine Partner, Lieferketten und Produzenten nach entsprechenden Kriterien aus. Wenn Du möglichst viele Bereiche in diesem Feld abdeckst, entsteht ein rundes Bild und schafft Vertrauen beim Konsumenten. Ebenso wichtig ist es, Dich in den guten Zeiten für die schlechten Zeiten abzusichern. Das wünscht sich keiner, jedoch ist eine Krise immer eine Möglichkeit. Umso wichtiger ist es also vorzusorgen. Deine Mitarbeiter und Kunden fühlen sich sicher, wenn das Unternehmen sicher ist.
Das hört sich alles nach viel Arbeit und Aufwand an. Aber sind wir mal ehrlich: Welches Unternehmen lässt sich mit wenig Arbeit gründen? Eine gute Idee braucht Investition, Innovation und Hingabe. Warum also nicht zu Beginn mehr investieren um die Beständigkeit und Nachhaltigkeit Deines Unternehmens zu fördern? Denn es ist allseits bekannt: Gut Ding will Weile haben.