Das Jahr 2020 mit seiner Corona-Pandemie ist auch an unseren Essgewohnheiten nicht spurlos vorübergegangen. Einerseits registrieren viele Menschen, dass es so nicht weitergehen kann mit der Ausbeutung der Natur und dem maßlosen Fleischkonsum – und andererseits war die Bevölkerung durch Homeschool und Homework vermehrt zuhause und hatte Zeit für eines: Kochen.

Und genau dahin geht der Food-Trend 2021: Zum gesunden Kochen und Backen mit Zutaten aus der Region. 

1. Soft-Health – Bunte Obst- und Gemüsevielfalt

Ein Ernährungstrend, der als Soft-Health bezeichnet wird, markiert einen vermehrten Einkauf an frischem Obst und Gemüse. Die Supermarktketten verzeichnen vor allem in diesen Bereichen eine Umsatzsteigerung. 

Hier handelt es sich um keine neue Ananas-Diät oder Keine-Ananas-Diät, sondern um Konzentration auf vitaminhaltige Nahrung, natürliche Lebensmittel und bunte Nahrungsvielfalt. 

Auf Kalorien und Zucker wird nicht verzichtet, aber es wird dafür gesorgt, den Hunger auf wertvolle und nachhaltige Weise zu stillen. Soft-Health – also eine sanfte Gesundheitsernährung. 

2. Klassische 3-Mahlzeiten-Küche

In den vergangenen Jahren war hauptsächlich ein Snackifikation-Trend zu beobachten. Die Menschen hatten keine Zeit mehr, drei Mahlzeiten am Tag zuzubereiten und auch keine, um ausgiebig und in Ruhe zu essen. 

Gegessen wurden kleine Snacks, zwischendurch und über den Tag verteilt. Croissant und Coffee to go auf den Weg ins Büro, der Salat zu Mittag am Bürotisch. COVID-19 zwang die Menschen zu Homeoffice und brachte sie damit zurück zum Herd. 

Man konnte wieder langfristig planend frische Lebensmittel einkaufen und musste keine Angst haben, dass sie “eh nur wieder verderben.” und man sie ungenutzt in den Müll schmeißen muss.

In der Mittagspause hatte man es zur Küche nicht weit und konnte in Ruhe eine gesunde Mahlzeit zaubern und genießen. Und wer einmal mit dem Kochen und Backen begonnen hat, weiß, es macht süchtig. Je mehr man kocht, desto mehr will man ausprobieren und verfeinern. 

Der neue Food-Trend Klassische 3-Mahlzeiten-Küche bringt uns zu alten Traditionen zurück und führt die Familie wieder zu gemeinsamen Essen am Tisch zusammen. Hier geht es um bewusstes, gesundes Essen, dass die kleinen ungesunden Snacks zwischendurch verdrängt.

3. Do it yourself – Kochen und Backen

Der DIY-Trend zeichnet sich bereits seit einigen Jahren am Markt ab. DIY im Kochen, Backen, Nähen, Basteln, Heimwerken und Stricken. Alle altmodischen Tätigkeiten, die man in der Moderne gerne ausgelagert hatte, gewinnen an Beliebtheit zurück. 

Die Menschen sehnen sich zurück nach Echtheit, nach Verlangsamung, nach Erdung. Und was erdet schließlich mehr als warmes, frisch duftendes, selbstgebackenes Brot aus dem eigenen Küchenofen?

COVID-19 hat den DIY-Trend zusätzlich verstärkt – dadurch, dass die Menschen keine langen Arbeitswege zurückzulegen hatten und die Outdoor-Vergnügungen weitgehend gestrichen waren, hatten die Menschen wieder Zeit. Zeit für Kochen, Backen und handwerkliche Dinge. 

Vergesst Yoga oder Meditation oder Boxtraining – Stricken entspannt genauso gut und habt ihr schon mal voller Wut einen Brotteig geknetet? 😉

Wenn nicht, startet doch mal mit einer Live-Online-BakeNight, die man nicht als virtuelle Weihnachtsfeier, sondern das ganze Jahr über genießen kann.

Ernährungstrends 2021 – Neue Food-Trends im Überblick
Photo from Freepik by anastasiyay

4. Local Food – Regionale Bauern und Essensproduktionen

Ein weiterer Lebensmittel-Trend, der seinen Anfang schon vor Covid-19 hatte, erlebte in der Pandemie einen weiteren Anstieg. Die Bevölkerung wehrt sich immer mehr gegen Lebensmittel, die lange Transportwege hinter sich haben, andere Länder ausbeuten oder mehr chemische Zusatzstoffe als gesunde Wertstoffe enthalten. 

Die Menschen wollen regionale Bauern/Produzenten und die heimische Wirtschaft unterstützen und dabei umweltschädigende Maßnahmen reduzieren. 

Wochenmärkte, regionale Betriebe und regionaler Online-Handel sind sehr gefragt und werden in den nächsten Jahren bestimmt noch weiter wachsen.

5. Meet Food – Erlebe deine Mahlzeiten

Als Meet Food bezeichnet man das Gegenteil von: Essen achtlos herunterschlingen. Bei dem Ernährungstrend Meet Food will man seine Mahlzeiten erleben. 

Man zusehen, wie sie hergestellt werden und sich selbst darin ausprobieren. Das geht von kulinarischen Getränken wie Wein-, Bier-, Whiskeyverkostungen bis Käseworkshops und Brotback-Kurse. 

Die Menschen wollen mit allen Sinnen dabei sein, sie möchten erleben, riechen, schmecken. 

Wenn man weiß, wie der Käse hergestellt wurde oder gar selbst mit Hand angelegt hat, erlebt man eine ganz andere Stufe von Geschmack. 

Dieser Trend begünstigt natürlich erneut gesunde und wertvolle Nahrung, vermutlich würde die Wenigsten ein Fertigprodukt essen, wenn sie selbst die chemischen Mittel hinzugefügt hätten.

6. Less Meat / Flexitarier – Bewusst weniger Fleisch konsumieren

Die Friday-for-Future Bewegung hat in Deutschland ihre Wirkung entfaltet. 

Es ist klar ein Trend zu geringerem Fleischkonsum zu registrieren. Während in den letzten Jahren ein Veggie- und Veganer-Trend sich an immer größerer Beliebtheit erfreute, gibt es nun eine weitere Richtung, die sich am Markt abzeichnet: Die Less-Meat-Generation, die auch als Flexitarier bezeichnet wird. 

Es gibt viele Menschen, die wollen nicht auf Fleisch verzichten und dies liefert ja auch wichtige Rohstoffe, wie zum Beispiel Eisen. Doch die Gesellschaft hat erkannt, dass in den letzten Jahren zu viel Fleisch konsumiert wurde, was weder der eigenen Gesundheit noch der Umwelt zugutekam. 

Massentierhaltungen und unnötiges männliches Küken-Schlachten soll nicht mehr sein. Der Less Meat Trend reduziert Fleisch am Speiseplan und wenn Fleisch aufgetischt wird, wird auf Bio-Qualität und tierfreundliche Aufzucht geachtet. 

Der Flexitarier-Trend führt nicht zur Fleischreduzierung am Speiseplan, sondern auch zur Vielfalt. Eine vielfältige ausgewogene und gesunde Ernährung ist das, was die Menschen im Jahr 2020 und zukünftig wollen. Dies begünstigt nicht nur Trend 1 Soft Health, sondern auch Fleisch-Ersatz-Produktionen. Ein weiterer Bereich, indem es sich lohnt Startup-Ideen zu schmieden und als Investor*in zu fördern.

Ernährungs-Fazit 2021: Individuelle Gesundheit und gesellschaftliche Verantwortung

Sämtliche Ernährungstrends 2021 lassen sich unter dem Slogan: Back to the roots – Zurück zum Ursprung zusammenfassen. 

Die Menschen sehnen sich nach gesunden, ehrlichen, selbst hergestellten Lebensmitteln mit regionalen Rohstoffen. 

Die Bevölkerung will Verlangsamung, wieder zur Ruhe kommen und Zeit haben für gemeinsame Familien-Mahlzeiten. 

Mit Online-Bauernmärkten vermischt sich Tradition mit Moderne. Das Ziel ist es, das Beste von Neu und Alt zusammenzufügen, um gesund und verantwortungsbewusst ins neue Jahrzehnt zu starten. 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. formuliert die Ernährung für 2021 wie folgt: “Individuelle Gesundheit und gesellschaftliche Verantwortung.” Der Trend lautet, für seinen Körper das Beste zu liefern und dabei nachhaltig und verantwortungsbewusst zu agieren. Genau auf diese Trend-Schiene, lohnt es sich als Startup mit Ideen aufzuspringen und als Accelerator*in, Business Angel und Investor*in erfolgversprechend zu investieren. 

Wie ihr Gesunde Ernährung ins Homeoffice integrieren könnt, lest ihr hier und weitere Gute Vorsätze für 2021 gibts hier. 😉

Titelbild from Freepik by elen_heilin

Newsletter abonnieren