Was genau macht eigentlich ein Accelerator und was ein Inkubator? Sollte man diese Begriffe kennen? Auf alle Fälle! – Zumindest dann, wenn man ein Startup gründen möchte und Eigenkapital nicht wie Sand am Meer zur Verfügung steht.
Du bist davon überzeugt, dass deine geniale Idee in die Welt kommen sollte und den Startup Himmel erobern sollte? Perfekt. Aber wie soll das gehen, wer soll das finanzieren? Hier können dir Acceleratoren helfen, deine Träume zu beschleunigen und Inkubatoren wärmen dich so lange im Brutkasten, bist du bereit bist für die weite Geschäftswelt.
Accelerator – Der Beschleuniger
Accelerator bedeutet so etwas wie Beschleuniger – also jemand, der dir hilft dein Startup schneller in die Gänge und schneller zu Erfolg und Ertrag zu führen. Doch wie funktioniert das?
„Ein Accelerator“ wird meist von einem wirtschaftlichen Unternehmen betrieben, somit gibt es Acceleratoren für unterschiedliche, oft spezialisierte Bereiche, wie zum Beispiel einen für den Technikbereich. Dieses Projekt gibt dem Accelerator-Unternehmen meist auch einen Mehrwert. Man kann sich für den ausgeschriebenen Accelerator mit seiner bereits vorhandenen Geschäftsidee bewerben – hier heißt es, mit seinem USP von den Mitbewerbern herauszustehen. Hatte man Erfolg, folgt eine Zeitspanne, die oft als Boot Camp bezeichnet wird.
Die Bezeichnung Boot Camp ist eigentlich ein Begriff aus der Jugendstrafanstalt, die einer Umerziehung der jugendlichen Straftäter*innen dient. Hier wird dieser Begriff verwendet, weil diese Zeit sehr couching-intensiv ist und man viel Schweiß und Arbeit reinzustecken hat.
Bei den Unternehmen, die Acceleratoren anbieten, kann man sich also mit seiner bereits vorhandenen Startup-Idee bewerben und hat die Chance die Förderung und das Know-how von Acceleratoren zu gewinnen.
Über mehrere Monate wird hart an dieser Idee, dem Konzept und der Entwicklung des Produkts und/oder Dienstleistung gearbeitet. Das Ziel dahinter ist, dass man die Prototypen am Ende diversen Investoren vorstellen kann – in der Hoffnung einen weiteren und langfristigen Förderer zu gewinnen. Acceleratoren sind somit auch als Beschleuniger zu langfristigen Förderern zu verstehen.
Natürlich muss man hierfür erstmal die Herausforderung meistern, einen Acceleratoren zu ergattern. Das heißt, man braucht einen überzeugenden und packenden Pitch, um nicht in der Mülltonne wie zahlreiche andere Bewerber zu landen.
Konnte man Acceleratoren von seiner Idee überzeugen, bekommt man von diesen neben wertvollen Know-how und Branchenkontakte diverse Unterstützungen. Diese beginnen bei der Bereitstellung von Arbeitsplätzen, technischer Ausstattung und endet meist in sogenannten Demo-Days, wo man die Prototypen Investoren präsentieren kann.
Klappt es mit den Investoren und dein Startup kann am Markt starten, erhalten Acceleratoren üblicherweise einen bestimmten Anteil an deinem Unternehmen. Ziel der Acceleratoren ist es, deine Idee mit ihrer Hilfe sehr schnell voran und erfolgreich in den Markt zu bringen. Ihre Unterstützung ist intensiv und über einen kurzen Zeitraum begrenzt. Oft gibt es auch eine Anschubfinanzierung – zum Beispiel in Form von anfänglichen Gehaltszahlungen.
Im Rahmen des Accelerator-Programmes erhält ein Startup meist eine Förderungssumme, die sich zwischen 20.000 bis 100.000 Euro bewegt, der abzugebende Unternehmensanteil bewegt sich meist zwischen 5 und 20 Prozent.
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Inkubator – Der Brutkasten
Der Begriff Inkubator kommt eigentlich aus dem medizinischen Bereich und steht für einen Brutkasten, in dem Frühgeborene geschützt und gewärmt verbleiben – bis sie groß und stark genug für die richtige Welt sind. So ähnlich verhält es sich mit den wirtschaftlichen Inkubatoren, diese schützen und begleiten Startups bis sie bereit für die freie Wirtschaft sind.
Und genau hier liegt auch einer der feinen Unterschiede zu Acceleratoren: Inkubatoren legen es nicht auf Schnelligkeit aus, sondern geben dir Unterstützung in dem Tempo, das dein Startup braucht, um gefestigt heranzuwachsen. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zu Acceleratoren ist, dass Inkubatoren bereits bei der Entwicklung der Geschäftsidee unterstützen. Eine Anschubfinanzierung wie bei Acceleratoren wird dafür meist nicht gewährt.
Inkubatoren sind meist öffentliche oder privatwirtschaftliche Unternehmen, Einrichtungen oder Institutionen, die Existenzgründer*innen bei ihrem Start auf vielfältige Weise unterstützen. Inkubatoren stellen ebenfalls Büroräume zur Verfügung, die technische Ausstattung oder benötigte Infrastruktur und unterstützten mit ihrem Know-how und Kontakten.
Die meisten Inkubator-Einrichtungen werden von Steuerzahlern, Verbänden und Privatwirtschaften finanziert. Damit soll die Wirtschaft und innovative Ideen gefördert werden. Kann sich die Neugründung am Markt etablieren, fließt das Geld indirekt wieder zur Quelle zurück. Inkubatoren bekommen im Gegensatz zur Acceleratoren meist keinen direkten Anteil an deinem Unternehmen.
Ein Inkubator ist also der geschützte Brutkasten, der Startups auf die oft knallharte Geschäftswelt optimal vorbereitet und unterstützt. Kreative Ideenumsetzung steht hier vor schnellem Markteintritt.
Fazit – Unterschied Accelerator vs. Inkubator
Wir von Gründerfreunde sind der Meinung, Accelerator und Inkubator sind zwei Begriffe, die jede*r Startup-Gründer*in kennen sollte, da sie eine tolle Möglichkeit bieten, sein Produkt und/oder seine Dienstleistung kostengünstiger und sicherer am Markt zu etablieren.
Nochmal zusammengefasst, lässt sich sagen, dass sowohl Acceleratoren wie auch Inkubatoren Startups Büroräume, technische Ausstattungen, Infrastruktur und wertvolles Know-how zur Verfügung stellen.
Bei Acceleratoren kann man sich mit seiner Idee bewerben, bekommt zeitlich begrenzte, kompakte Unterstützung und vergibt bei Erfolg einen Unternehmensanteil an die Acceleratoren. Oft erhält man eine Anschubfinanzierung.
Inkubatoren unterstützen bei der Entwicklung einer kreativen Geschäftsidee und dies oft über längerem Zeitraum, kreative Umsetzung steht hier vor Schnelligkeit. Da es sich bei Inkubatoren meist um private Unternehmen, Einrichtungen oder Institutionen handelt, ist hier meist kein Unternehmensanteil an Inkubatoren abzugeben. Eine Anschubfinanzierung wird hier eher selten gewährt.
Laut Statistiken bestehen Startups, die Unterstützung von einem Accelerator oder einem Inkubator nutzten, die Herausforderungen des freien Wirtschaftsmarktes besser als andere.
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Welche Fördermöglichkeiten gibt es sonst noch am Startup-Himmel?
Egal, ob du den Weg zum Startup-Erfolg nun mit der Hilfe von einem Inkubator oder einem Accelerator oder aus eigenen Kräften beschreitest – ohne ausreichende Finanzierung geht die beste Startup-Idee flöten.
Vielleicht verfolgst du die Bootstrapping Strategie und willst dein Startup ohne Fremdbeteiligung starten, um bei Erfolg alle Stücke des Gewinn-Kuchens selbst zu naschen. Dennoch gibt es diverse Förderprogramme oder Gründerfonds, an die du dich wenden kannst.
Reicht dein Eigenkapital nicht, gibt es auch noch die Möglichkeit, sich um sogenannte Business Angels oder einen Venture Capital Geber zu bemühen. Eventuell ist auch Crowdfunding oder Media for Equity die richtige Wahl für dein Startup. Unter Media for Equity versteht man übrigens, dass man anstatt finanzielle Mittel die Möglichkeit bekommt, Werbung mit großer Reichweite zu schalten.
Eines gilt für alle Förderer und/oder Kredite: Deine Startup-Idee benötigt einen guten und überzeugenden Pitch und ein durchdachtes Konzept. Denn eine geniale Idee, die nur in deinem Kopf herumschwirrt, reicht nicht aus. Du musst auch die Fähigkeit besitzen, sie in ihrer Größe nach außen zu bringen, um andere ebenfalls davon zu überzeugen und zu begeistern. Denn nur wenn der Andere, ebenfalls an dein Businesskonzept glaubt, wird er bereit sein, ein Investment in dein Startup zu tätigen.